10. Todestag von Warendorfs Ehrenbürger Heinrich Windelen

Anlässlich des 10. Todestages von Heinrich Windelen am 16. Februar 2025 gedenkt die Stadt Warendorf ihres Ehrenbürgers. Windelen, geboren am 25. Juni 1921 in Bolkenhain, Schlesien, verstarb am 16. Februar 2015 im Alter von 93 Jahren in Warendorf.

Windelen war ein Europäer. In einem Spiegel-Interview Ausgabe 23.09.1984 äußerte sich Heinrich Windelen zur Osterweiterung Europas und zum Thema deutsche Wiedervereinigung: „Es geht ja hier nicht nur um ein deutsches Problem, sondern um ein europäisches. Niemand wird behaupten wollen, dass Europa an der Elbe endet. Ich füge hinzu: Dies ist keine Frage, die mit tagespolitischen Mitteln gelöst werden kann. Aber ich bin sicher, dass die Geschichte auch in dieser Frage sehr viel mehr Phantasie haben wird als manche Politiker.“ Und die Geschichte hat ihm recht gegeben. 

„Nation kann (…) nur sein und bleiben, was Nation sein und bleiben will“. In diesem Sinne versuchte er, mit seinen Mitteln, die Einheit der Nation im Bewusstsein der Menschen wachzuhalten, und bekannte sich zum Wiedervereinigungsgebot des Grundgesetzes. 

Der ehemalige CDU-Vorsitzende Armin Laschet würdigte ihn einst als „stillen, aber hoch engagierten Versöhner“.

Nach seiner Vertreibung aus Schlesien ließ sich Windelen 1945 in Warendorf nieder, machte in Warendorf und Telgte eine kaufmännische Ausbildung und begann sich politisch zu engagieren. Er trat 1946 der CDU bei. Windelen wurde zunächst in der Warendorfer Kommunalpolitik aktiv. So war er ab 1947 Mitglied im Warendorfer Kreistag sowie 1948 auch Stadtverordneter in seiner neuen Heimat. Im Stadtrat von Warendorf übernahm er 1956 für acht Jahre den Fraktionsvorsitz. 1957 wurde er Kreisvorsitzender der CDU. Von 1957 bis 1990 vertrat er den Kreis Warendorf als direkt gewählter Abgeordneter im Deutschen Bundestag. In dieser Zeit bekleidete er unter anderem die Ämter des Bundesministers für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (1969) sowie des Bundesministers für innerdeutsche Beziehungen (1983–1987). Nach seiner Zeit im Bundestag engagierte er sich als deutscher Co-Vorsitzender der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit für Aussöhnung und Verständigung mit unseren polnischen Nachbarn.

Seine Lebensgeschichte als Vertriebener prägte maßgeblich sein politisches Wirken. Als Bundesminister setzte er sich für die Belange der Vertriebenen und die innerdeutsche Verständigung ein. Für seine Verdienste wurde ihm das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Die Stadt Warendorf ernannte Heinrich Windelen 1991 zu ihrem Ehrenbürger und würdigt ihn als herausragende Persönlichkeit, die sich in besonderer Weise um das Wohl der Bürger und das Ansehen der Stadt verdient gemacht hat.

Foto: Stadt Warendorf