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Freckenhorst: Tierquäler verletzt Stute – PETA setzt 1.000 Euro Belohnung für Hinweise aus

Tierrechtsorganisation fordert bundesweites Register für „Pferderipper“-Fälle

Fahndung nach „Pferderipper“: Einer Polizeimeldung zufolge verletzte ein unbekannter Tierquäler zwischen Freitag, 22.15 Uhr, und Samstag, 08.00 Uhr, ein Pferd in einem Stall in der Pastor-Spieckermann-Straße in Warendorf-Freckenhorst. Der Täter fesselte die Stute an den Hinterläufen und verletzte sie anschließend im Genitalbereich. Das Pferd musste tierärztlich behandelt werden. Die Polizei Warendorf bittet  unter der Telefonnummer 02581-941000 oder per E-Mail an poststelle.warendorf@polizei.nrw.de um Zeugenhinweise. Wer hat verdächtige Fahrzeuge oder auffällige Personen im Tatzeitraum gesehen oder kann Hinweise zu möglichen Tätern geben? Um die Suche nach dem Tierquäler zu unterstützen, setzt die Tierrechtsorganisation PETA jetzt eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise, die ihn überführen, aus. Zeugen haben auch die Möglichkeit, sich telefonisch unter 01520-7373341 oder per E-Mail bei PETA zu melden – auch anonym.

„Immer wieder gibt es Übergriffe auf Pferde“, sagt Judith Pein im Namen von PETA. „PETA fordert daher ein bundesweites, behördliches Register, in dem Anschläge auf diese Tiere und bereits überführte Tierquäler erfasst werden. So könnten mögliche Tatzusammenhänge aufgezeigt sowie Täterprofile erstellt werden. Behörden könnten effektiver überregional zusammenarbeiten. Pferdehalter würden über Gefahrenschwerpunkte informiert und gewarnt, um ihre Vierbeiner besser vor Angriffen schützen zu können. Die Überführung sadistischer Täter ist umso wichtiger, da sich Tierquäler unter Umständen später auch an Menschen vergehen.“

PETA registriert seit 2013 bundesweit Taten von „Pferderippern“ und stellt diese Informationen gerne den ermittelnden Behörden zur Verfügung. 2017 gab es in NRW eine Reihe von Anschlägen auf Pferde. So etwa in Dortmund, Gevelsberg, Neukirchen-Vluyn oder Kalkar. Auch 2018 wurden schon Pferde von Unbekannten verletzt, beispielsweise im Juni in Lage-Billighausen.

Die Tierrechtsorganisation rät Pferdehaltern zur besonderen Aufmerksamkeit, wenn ein „Pferderipper“ umgeht. Die Tiere sollten – sofern möglich – nachts nicht auf der Koppel stehen, sondern in einer sicheren, bestenfalls mit Videokameras ausgestatteten Stallung untergebracht werden. Alle Zugänge sollten gesichert und abgesperrt sein. Zudem sollten Kontrollgänge nach Möglichkeit zu unregelmäßigen Zeiten durchgeführt werden. Aus Sicherheitsgründen ist es dabei ratsam, diese mit mindestens zwei Personen auszuführen und Mobiltelefone bei sich zu tragen. Durch Kameras, die Alarm auf ein Handy melden, wenn jemand in die Stallungen eindringt, konnten bereits Pferdeschänder überführt werden. Verdächtig erscheinende Personen in der Umgebung sollten unbedingt der nächsten Polizeidienststelle gemeldet werden, ebenso wie Personen, die bereits in der Vergangenheit durch ihr Verhalten aufgefallen sind.

PETA warnt, dass insbesondere Taten, die von sogenannten „Pferderippern“ begangen werden, als Indikator für eine mögliche Vorstufe schwerer Sexual- oder Gewaltdelikte gelten. Zahlreiche Mörder vergingen sich zunächst an Tieren, bevor ihnen Menschen zum Opfer fielen. So ließ der als „Rhein-Ruhr-Ripper“ bekannte Serienmörder Frank Gust seine perversen Fantasien zunächst an Pferden, Schafen und Rindern aus, bevor er vier Frauen auf exakt dieselbe Weise tötete wie zuvor die Tiere. Bereits in den 1990er Jahren erschütterte eine Serie von „Pferderipper“-Taten die Republik: Damals wurden über 100 Pferde, vorzugsweise in Niedersachsen, gepeinigt.

Kaltblütigen Handlungen gegenüber Tieren liegen oft schwerwiegende psychologische Störungen der Täter zugrunde. Sie können erstes Zeichen für eine gewalttätige Pathologie sein, die menschliche Opfer miteinschließt. PETA liegen zahlreiche Studien vor, die den Zusammenhang zwischen Delikten an Menschen und Tieren aufzeigen. Diese Studien haben mittlerweile Soziologen, Gesetzesgeber und Gerichte davon überzeugt, dass Gewalttaten an Tieren unsere Aufmerksamkeit verlangen. In der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ klärt PETA über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten an Menschen auf. Sie dient als Informationsquelle für Staatsanwälte, Richter, Polizeibeamte und Sozialarbeiter.

(Beispiel-Foto: PETA)