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Farben, Formen und Altmetall: Kunstausstellung im Hartmannshof

Heinrich W. Risken Stiftung. Ausstellung Georg Wittwer.

Die Heinrich W. Risken-Stiftung zeigt abstrakte Werke der Künstlerin Maggy Kaiser und des Künstlers Georg Wittwer / Besuch noch bis zum 30. September möglich

„Malen heißt nicht Formen zu färben, sondern Farben zu formen.“ Diese Worte von Henri Matisse könnten auch das Lebenswerk Maggy Kaisers überschreiben, denn das Zusammenspiel von Farben und abstrakten Formen ist der Dreh- und Angelpunkt in den Arbeiten der französischen Künstlerin. Den freischaffenden Künstler und Bildhauer Georg Wittwer hingegen interessieren Formen, die anderen nicht mehr auffallen: Er erweckt weggeworfene Gegenstände und Altmetall zu neuem Leben. Eine Auswahl der Werke beider Kunstschaffenden ist für kunstinteressierte Besucher noch bis zum 30. September im Hartmannshof in Versmold-Loxten öffentlich zugänglich. Die Heinrich W. Risken-Stiftung hat diese Ausstellung ermöglicht, die samstags nach Voranmeldung besichtigt werden kann. Führungen für bis zu 20 Personen werden nach Terminabsprache Freitag bis Sonntag von 11:00 bis 17:00 Uhr angeboten.

Die Balance zwischen Struktur und Freiheit macht Maggy Kaisers Werke aus

Maggy Kaiser wurde 1922 in Mulhouse geboren und lebt in Valbonne in Südfrankreich. Nach ihrem Studium an der Académie Colarossi und bei dem ungarischen Maler Ápad Szenes in Paris entwickelte sie ihre Kunst über mehr als 65 Jahre hinweg immer weiter. Waren ihre Anfänge in den 40er Jahren noch stärker in der Zeichnung und der gegenständlichen Kunst verhaftet, fand sie Anfang der 60er Jahre endgültig zu einer rein abstrakten Formensprache. Heute zählt sie in Frankreich zu den bedeutenden Vertreterinnen der geometrischen Abstraktion. Dabei liegt die künstlerische Kraft ihrer Bilder immer in der gewagten Balance zwischen Struktur und Freiheit. An den Wänden des Ausstellungsraumes im Hartmannshof hängen Beispiele aus all ihren Schaffensperioden, an denen ihre  Entwicklung deutlich zu erkennen ist. Mit der Ausstellung ihrer Werke entspricht die Heinrich W. Risken Stiftung dem ausdrücklichen Wunsch Maggy Kaisers, ihr Gesamtwerk zu verwalten und ihre Kunst am Leben zu erhalten.

„Bagbirds“ im Kuhstall: Georg Wittwer verleiht Schrott eine neue Bedeutung

Im ehemaligen Kuhstall des Hartmannshofes können zudem auch die Werke von Georg Wittwer besichtigt werden, seit seiner Jugend ein „manischer Sammler von weggeworfenen Dingen“, wie ihn Kunsthistorikerin Annegret Rittmann in der Einführung zur Ausstellung beschrieb. Seit seinem 1993 abgeschlossenen Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf arbeitet Wittwer als freischaffender Künstler und Dozent für Bildhauerei. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit besteht in der Schaffung tierischer Kreaturen aus Altmetall oder weggeworfenen Konsumgegenständen. Indem er rostige Schaufeln, Hacken, Gabeln und vieles mehr zu neuem Leben erweckt, schenkt Georg Wittwer ihnen eine neue Bedeutung und Wertigkeit – und schickt den Betrachter auf eine Entdeckungsreise der Dinge. Insbesondere die „Bagbirds“ sorgten schon bei der Ausstellungseröffnung für viel positive Resonanz: Für sie kombinierte er Modehandtaschen mit Konsumaccessoires und Altmetall zu verrückten Taschenvögeln.

Interessierte Besucher der Ausstellung werden gebeten, sich vorab bei der Heinrich W. Risken-Stiftung unter 05424 299-245 anzumelden.

Versmold, den 6.7.2018.
Heinrich W. Risken Stiftung.
Ausstellung Georg Wittwer.
Versmold, den 6.7.2018.
Heinrich W. Risken Stiftung.
Ausstellung Georg Wittwer.
Versmold, den 6.7.2018.
Heinrich W. Risken Stiftung.
Ausstellung Maggy Kaiser.
Versmold, den 6.7.2018.
Heinrich W. Risken Stiftung.
Ausstellung Maggy Kaiser.