Abitur am Berufskolleg – das Richtige für mich? Infotag am 22.11.2018 im Paul-Spiegel-Berufskolleg

Im Sommer haben sie am Paul-Spiegel-Berufskolleg ihr Abitur abgelegt, danach haben sich ihre Wege getrennt. Jetzt trafen sich Luisa Franik, Linda Kamp, Denise Defayay, Kira Kremkus, Celine Lambers, Carla Linnemann und Eileen Tarner noch einmal mit Sylvia Sahl-Beck, ihrer Lehrerin aus dem Deutsch-Leistungskurs, um über alte Zeiten zu plaudern und sich über ihre aktuelle Situation auszutauschen. Celine, Carla und Luisa standen dabei auch für einige Fragen zur Verfügung. Doch zunächst einmal eine Frage an Sylvia Sahl-Beck, die Leiterin des Bildungsganges, den die Schülerinnen besucht haben:

Frau Sahl-Beck, Abitur am Berufskolleg, wie kann ich mir das vorstellen?

Sylvia Sahl-Beck: Unser Bildungsgang am Paul-Spiegel-Berufskolleg deckt die gymnasiale Oberstufe ab und nennt sich „Berufliches Gymnasium für Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik“. Dies bedeutet, dass wir bei der Auswahl der Unterrichtsfächer und –themen immer den Bezug zur beruflichen Tätigkeit im Gesundheitssektor, Sozialwesen oder dem pädagogischen Bereich suchen. Erziehungswissenschaften ist bei uns verpflichtender Leistungskurs. Und wir bieten viele Projekte und Aktionen an, die unseren Schülerinnen und Schülern schon früh eine Vorstellung von der Berufswelt vermitteln und es ihnen erleichtern, sich beruflich zu orientieren. Aber natürlich gibt es auch bei uns Fremdsprachen, Gesellschafts- und Naturwissenschaften! Sonst wäre das Abitur am Berufskolleg ja kein Vollabitur, mit dem man sich für alle Studiengänge entscheiden kann.

Luisa Franik: Das mit dem Vollabitur ist eine ganz wichtige Information! Ich wollte zunächst das Fachabitur mit Schwerpunkt Gesundheit und Soziales machen, aber als ich erfahren habe, dass es auch das Vollabitur mit dem Schwerpunkt Gesundheit und Soziales gibt, habe ich dafür sogar 45min Busfahrt in Kauf genommen, und ich würde es jederzeit wieder so machen.

Was machen Sie denn zurzeit und wie geht es Ihnen damit?

Luisa Franik: Mir geht es momentan sehr gut. Ich habe im Oktober mein Lehramtsstudium in Münster begonnen und habe es bis jetzt noch keine Sekunde bereut.

Carla Linnemann: Auch ich studiere seit Oktober Grundschullehramt in Münster und ich habe gemerkt, dass es etwas ganz anderes ist als zur Schule zu gehen. Mehr Stoff in weniger Zeit mit weniger Begleitung, das ist schon sehr stressig. Aber ich glaube, das ist ganz normal für den Anfang, und ich freue mich trotzdem auf die Arbeit als Grundschullehrerin!

Celine Lambers: Momentan absolviere ich ein freiwilliges soziales Jahr in einer Förderschule in Gütersloh. Ich fühle mich sehr wohl in der Schule und mir bereitet die Arbeit viel Spaß, auch wenn es manchmal anstrengend ist und man auch an seine Grenzen stößt.

Hat der Besuch des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik Ihre Berufswahl beeinflusst?

Celine Lambers: Als ich auf das Berufskolleg wechselte, war ich noch nicht sicher, was ich nach dem Abitur machen wollte. Der Wunsch, eine Ausbildung als Heilerziehungspflegerin zu machen, reifte dort allmählich. Mit dem Fach Erziehungswissenschaften wuchs das Interesse an diesem Beruf. Auch die Berufsorientierungswoche in der Jahrgangsstufe 12 festigte meine Entscheidung.

Carla Linnemann: Bei mir war es so, dass der Wunsch, Grundschullehramt zu studieren, schon vorher im Raum stand, aber durch das Fach Erziehungswissenschaften und das dreiwöchige Praktikum an einer Grundschule noch verstärkt wurde.

Luisa Franik: Während meiner Realschulzeit hätte ich niemals gedacht, dass ich jemals Lehrerin werden möchte! Das hat sich erst während der letzten zwei Jahre im Abitur herauskristallisiert. Besonders durch die Lehrer und Lehrerinnen wurde ich geprägt, da diese mit sehr viel Freude an ihren Job gehen und sich immer Mühe gegeben haben. Des Weiteren hat das Fach Erziehungswissenschaften mich schon immer interessiert und eine gute Grundlage für das Studium geschaffen.

Welche Erfahrungen nehmen Sie aus Ihrer Schulzeit am Beruflichen Gymnasium des Paul-Spiegel-Berufskollegs mit?

Carla Linnemann: Ich nehme die Erfahrung mit, dass unsere Lehrkräfte versucht haben, den Unterricht möglichst kreativ zu gestalten und immer ein offenes Ohr für unsere Probleme hatten. Außerdem habe ich nette Leute kennengelernt, mit denen man bei Lernproblemen oder Sonstigem nie alleine dastand.

Luisa Franik: Jede einzelne Erfahrung hat mich geprägt und zu der Person gemacht, die ich heute bin. Besonders hervorheben möchte ich das Erasmus-Programm. Damit habe ich einen Monat im Auslandspraktikum in Dublin verbracht, wo ich viele neue Erfahrungen machen konnte.

Celine Lambers: Ich fand es schön, dass der Unterricht im Klassenverband stattfand. Weitere positive Erfahrungen waren die Klassenfahrt und die Tage der religiösen Orientierung.

Was raten Sie Schülerinnen und Schülern in der Klasse 9 bzw. 10, die zurzeit überlegen, an welcher Schule sie ihr Abitur machen wollen?

Carla Linnemann: Mir hat das Lernen am Paul-Spiegel-Berufskolleg sehr gut gefallen, weil das Klassenprinzip bleibt und es viele Aktionen gibt, wie z.B: jedes Jahr den AIDS-Tag, die Berufsorientierungswoche oder den Hochschultag.  Die Kurse Rechtskunde, Ernährung, Psychologie oder Didaktik und Methodik bieten vielseitige Einblicke.

Außerdem gibt es das Angebot eines Auslandspraktikums, welches ich auch sehr empfehlen kann.

Luisa Franik: Ich rate allen, sich gut zu informieren, welche Schule welches Angebot hat und diese Entscheidung nicht dem Zufall zu überlassen.

Die Möglichkeit, sich über das Angebot des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik zu informieren, besteht am Infotag, welcher am Donnerstag, 22.11.2018 von 18:30 – ca. 20 Uhr im Paul-Spiegel-Berufskolleg stattfindet. Daneben gibt es die Möglichkeit zum persönlichen Beratungsgespräch mit der Abteilungsleiterin, Sylvia Sahl-Beck. Die Kontaktaufnahme ist möglich unter sylvia.sahl-beck@paul-spiegel-berufskolleg.eu.



hintere Reihe v.l.n.r.: Celine Lambers (Interview), Carla Linnemann (Interview), Eileen Tarner,
vordere Reihe v.l.n.r.: Luisa Franik (Interview), Linda Kamp, Sylvia Sahl-Beck (Abteilungsleiterin), Denise Defayay, Kira Kremkus

(Foto: Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf)