„Das Mobilfunknetz im Kreis Warendorf muss besser werden, denn auch bei uns gibt es noch zu viele Funklöcher“, unterstreicht Landrat Dr. Olaf Gericke. „Von den Mobilfunkbetreibern erwarten wir, dass bestehende Funklöcher so schnell wie möglich geschlossen werden. Schließlich sind die Bürgerinnen und Bürger auf ein verlässliches Mobilfunknetz angewiesen“, so der Landrat weiter. Es darf z. B. nicht sein, dass man auf einer Autofahrt von Warendorf nach Ahlen dreimal aus der Leitung geworfen wird.“
„Wir werden nun eigene Messungen vornehmen, um festzustellen, wo es noch Funklöcher gibt. Mit dieser soliden Datenbasis kann unser neuer Mobilfunkmanager Michael Dohts dann auf die Mobilfunkbetreiber zugehen und den Druck auf die Unternehmen erhöhen“, erklärt Dr. Gericke das weitere Vorgehen.
Um eine verlässliche Datenbasis zu erhalten, setzt der Kreis auf eine kreative Mess-Methode, die auch schon in anderen Regionen erfolgreich angewandt wurde. Dazu fahren seit dem 1. Dezember drei sogenannte „Echtnetz-Boxen“ in den Müllfahrzeugen der Entsorgungsbetriebe mit, um den Mobilfunkempfang im Kreis Warendorf zu messen. Durch die Messungen können wir den Mobilfunkempfang genau lokalisieren und feststellen, wo es Ausbaubedarfe gibt.
„Die tatsächliche Mobilfunkabdeckung entspricht leider häufig nicht dem, was die Netzbetreiber angeben. Die kommenden Messdaten sind sehr detailliert und helfen bei den Gesprächen mit den Mobilfunkbetreibern“, sagt Kreisbaudezernent Dr. Herbert Bleicher.
So kann der Kreis Warendorf gezielte Hilfestellung leisten, um die Netzbetreiber so vom Ausbau des Mobilfunkempfangs und der Schließung von Funklöchern im Kreisgebiet zu überzeugen.
„Bisher gab es zur Erhebung solcher Daten nur die Möglichkeit aufwändige und teure Messfahrten von speziellen Anbietern vornehmen zu lassen oder einfache Mess-Apps für das Smartphone zu benutzen“, erklärt Michael Doths, Mobilfunkkoordinator des Kreises Warendorf. „Doch gerade bei den Apps gab es so viele Unwägbarkeiten, dass die Daten kaum verwertbar sind.“
Das Projekt läuft über ein halbes Jahr in Kooperation mit allen drei Abfallunternehmen im Kreis Warendorf. In den Fahrzeugen der KEG (Krumtünger Entsorgung GmbH), der Firma Remondis sowie der Ahlener Umweltbetriebe müssen die Messboxen einfach morgens auf das Armaturenbrett gelegt werden. Die Messung beginnt, wenn morgens die Zündung im Fahrzeug eingeschaltet wird. Die Stromversorgung erfolgt über einen USB-Anschluss oder den Zigarettenanzünder. Eine weitere Bedienung ist nicht notwendig. So bekommt der Kreis detaillierte Daten über jede Straße, die von der Müllabfuhr im Kreisgebiet befahren wird.
Mit dem Einsatz in den Müllfahrzeugen wurde die ideale Lösung gefunden, die sich auch schon in anderen Landkreisen bewährt hat. Ohne zusätzliche umweltbelastende Messfahrten werden so flächendeckende Daten gesammelt.
Für die im Kreis tätigen Abfallunternehmen war nach der ersten Anfrage schnell klar, sich an diesem Projekt zu beteiligen. „Wir freuen uns, den Mobilfunkausbau im Kreis Warendorf durch diese Kooperation unkompliziert unterstützen zu können“, sind sich die drei Abfallunternehmen einig.
Mobilfunkkoordinator Michael Doths (v. l.), Lisa Bördeling (Geschäftsführerin Remondis Südwestfalen), Remondis-Kraftfahrer Meik Weinert, Frédéric Dildei (STF), Landrat Dr. Olaf Gericke, Kreisbaudezernent Dr. Herbert Bleicher, Michael Morch (Betriebsleitung Ahlener Umweltbetriebe), KEG-Kraftfahrer Achim Siegert und Franz Krumtünger (Leitung Logistik u. Infrastruktur AWG) vor den Entsorgungswagen, die die Messgeräte durch den Kreis transportieren. (Foto: Kreis Warendorf)