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Mindestabstand beim Überholen von Fahrrädern

Wenn Autofahrer auf der Straße Fahrradfahrer überholen, müssen sie laut der Straßenverkehrsordnung April 2020 Innerorts einen Mindestabstand von ein Meter fünfzig und außerorts einen Abstand von zwei Metern einhalten. Radfahrer haben allerdings häufig das Gefühl, dass viele Kraftfahrer diese Regelung ignorieren und mit ihren Autos beim Überholen den Radlern „zu nah auf die Pelle rücken“ – und sie damit gefährden. Ist das tatsächlich so oder kommt es sensiblen Radfahrern nur so vor? Der Runde Tisch Radverkehr Warendorf (RTR) will es jetzt genauer wissen. Deshalb werden die RTR-Aktiven in den nächsten Wochen den Abstand von Autos zu den Fahrrädern beim Überholen auf der Straße messen. Kaum zu glauben, dass dieser flüchtige Moment des Abstands beim Überholen tatsächlich messbar ist. Der „Open Bike Sensor“ macht es möglich: Die Entwicklung von Fahrradaktivisten aus Freiburg und Stuttgart ist eine Art „Black Box“ unter dem Fahrradsattel und liefert eben genau diese Daten. Zu diesem Zweck werden die vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub Osnabrück (ADFC) ausgeliehenen Messgeräte an die Fahrräder montiert. Ist der Radfahrer auf der Straße unterwegs verrät das Lenker-Display des OpenBikeSensor jetzt nicht nur den Abstand überholender Fahrzeuge links, sondern auch, wie viel Abstand der Fahrradfahrer nach rechts, zum Beispiel zu am Straßenrand geparkten Fahrzeugen einhält. Mit Hilfe des GPS wird auch der jeweilige Standort registriert. Die Daten werden per Knopfdruck auf die OpenBike-Webseite hochgeladen. Mit wachsender Datenmenge entsteht eine Straßenkarte, auf der durch Farbabstufungen erkennbar ist, wie gut oder schlecht der Mindestabstand gewahrt ist. Unter „obs.adfc-osnabrueck.de“ lässt sich das auf einer Karte anschauen. Der RTR wird in den kommenden Wochen jetzt in der Emsstadt Daten mit den OpenBikeSensoren sammeln. So können die gefährlichen Stellen in Warendorf geortet werden. Die entsprechende Auswertung übergeben die engagierten Radfahrer vom Runden Tisch (info@radrundertischwaf.de) an die Stadt. Der Runde Tisch Radverkehr erhofft sich, dass dies zu Maßnahmen führt, die das Fahrradfahren sicherer machen.

Bernard Brunklaus (l.) vom ADFC Osnabrück hat den „ OpenBikeSensor“ unter dem Sattel des Fahrrades montiert. Er erklärt (v.l.) Marianne Flaskamp, Alexandra Babeliowsky und Gerd Nergert vom Runden Tisch Radverkehr Warendorf die Funktion des schwarzen Kästchens. Foto: Norbert Breuer Bildzeile: Der Open Bike Sensor unter dem Fahrradsattel misst den Abstand von überholenden Autos. Foto: Norbert Breuer

Der Open Bike Sensor unter dem Fahrradsattel misst den Abstand von überholenden Autos. Foto: Norbert Breuer