Über 20 Vertreterinnen und Vertreter von regionalen Bildungs- und Beschäftigungsträgern begrüßte die Amtsleiterin des Jobcenters, Brigitte Klausmeier, zur Bildungsträgerkonferenz im Kreishaus. Auf dem Weg zur Integration von Menschen in den Arbeitsmarkt spielen Bildungsträger für das Jobcenter eine große Rolle. Im Jahr 2016 nahmen knapp 2000 erwerbsfähige Leistungsberechtigte an arbeitsmarktlichen Aktivierungs- oder Qualifizierungsmaßnahmen bei Bildungsträgern teil.
Brigitte Klausmeier verdeutlichte bei der Konferenz die Herausforderungen, die mit dem Flüchtlingszuzug einhergehen. Das Jobcenter rechnet mit etwa 1500 zusätzlichen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Jahr 2017. In Kürze wird das Jobcenter ein spezielles Flüchtlingsteam einrichten. „Damit wollen wir Flüchtlinge zielgerichtet und effizient bei der Arbeitsmarktintegration unterstützen“, sagte Brigitte Klausmeier.
Martin Hanewinkel, Sachgebietsleiter im Jobcenter, erläuterte die weiteren Strategien und Schwerpunkte des Jobcenters für das Jahr 2017. Hanewinkel stellte dabei das konsequente „Fördern und Fordern“ heraus und betonte die Bedeutung der Qualifizierung und Weiterbildung. Umschulungen können beispielsweise für Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine interessante Möglichkeit sein, wenn für Leistungsberechtigte keine Ausbildung mehr möglich ist. Für Juni ist eine zentrale Bildungsmesse in Ahlen geplant, um die berufliche Weiterbildung zusammen mit den Bildungsträgern zu bewerben.
Personen, die schon sehr lange im Leistungsbezug sind, sollen vermehrt in öffentlich geförderte Beschäftigungsverhältnisse vermittelt werden, um ihnen eine soziale Teilhabe zu ermöglichen. Erfahrungsgemäß haben es einige Leistungsberechtigte nach einer Arbeitsaufnahme schwer, sich im Beruf zurechtzufinden und den Alltag neu zu organisieren. Für diese Gruppe bietet das Jobcenter über die Bildungsträger Coachings zur Stabilisierung der Arbeitsverhältnisse an.
Das Jobcenter setzt einen weiteren Schwerpunkt auf die frühzeitige Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die in SGB-II-Bedarfsgemeinschaften leben – also in Familien, die Leistungen vom Jobcenter erhalten. „Bildung und soziale Teilhabe sind Voraussetzungen für den späteren beruflichen Integrationsprozess“, so Hanewinkel. „Wir sind mit vielen Partnern sehr gut vernetzt und wollen zusammen mit den Erziehungsberechtigten die Kinder verstärkt ins Blickfeld rücken.“ Nur so könne man auf bestehende Unterstützungsangebote im Kreis hinweisen und eine Lotsenfunktion übernehmen.
Im Warendorfer Kreishaus begrüßte Jobcenter-Leiterin Brigitte Klausmeier Vertreterinnen und Vertreter von regionalen Bildungs- und Beschäftigungsträgern zur Bildungsträgerkonferenz. – (Foto: Kreis Warendorf)