Je mehr das Gebäude des Mariengymnasiums erweitert wurde, desto mehr Arbeiten hatte er zu verrichten. Leicht war es, morgens, die Fahne zu hissen, bei einem Gedenk- oder Feiertag. Ein paar Handgriffe nur, und schon flatterte sie hoch oben vor dem Eingang. Als die Schule zur Europaschule erklärt wurde, baten die Lehrerinnen und Lehrer immer häufiger darum, dass die Fahne zu sehen sei, neben den Farben anderer europäischer Länder. Wolfgang Seck hisste die Fahnen bei jeder Austauschfahrt.
„Aber wie viel dazugehört, Hausmeister zu sein“, sagte Schulleiterin Uta Schmitz-Molkewehrum bei ihrer Rede zum festlichen Abschied von Wolfgang Seck, „das können sich nur wenige vorstellen! Wie oft hat unser Hausmeister schwere Tische gehoben! Wie genau hat er, im Verein mit der stellvertretenden Schulleiterin Dr. Sabine Schöneich, die erforderlichen Sicherheitsabstände während der Epidemie ausgemessen! Und wie oft hat Wolfgang Seck Schneemassen vom Hof geschaufelt, Laub und Müll entfernt! Die Bauleitung über unzählige Bauabschnitte unserer Schule wurde ihm übertragen. 30 Jahre lang hat er, immer freundlich und zuvorkommend, seinen Dienst geleistet, unter der Schulleitung von Karl-Heinz Weise, Hein Wilken und schließlich Uta Schmitz-Molkewehrum.“
Viele Vertreter der Schule und der Stadt kamen, um feierlich Lebewohl zu sagen. Zuletzt wurde Wolfgang Seck überdies ein Abiturzeugnis, im Bildungsgang der Hausmeister, mit der Bestnote 1,0 überreicht.
Von Gerold Paul
Foto: MGW