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Erster „Tag der Pflegeausbildung“ am Warendorfer Josephs-Hospital

Der sogenannte Pflegenotstand, also der Mangel an ausgebildeten Arbeitskräften in allen Pflegebereichen, ist kein neues Phänomen, aber eins, das sich im Lauf der vergangenen Jahre immer weiter verschärft hat. Das Warendorfer Josephs-Hospital zählt seit langem zu jenen Arbeitgebern in der Pflege, die auf verschiedenen Ebenen darin investieren, diesem Mangel entgegenzutreten.

Mit dem Tag der Pflege-Ausbildung feierte Mitte September eine neue Maßnahme Premiere. Ein offene Veranstaltung am Nachmittag, zu der kommen konnte wer wollte. Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden, denn seitens des Paul-Spiegel-Berufskollegs wurde gleich eine Pflichtveranstaltung für einige Schülerinnen und Schüler daraus. Wobei einige davon, das muss man der Ehrlichkeit halber sagen, offen bekundeten, dass sie es auch nur als eine Pflichtveranstaltung sahen, denn ihr fest geplanter Berufsweg gehe definitiv nicht in diese Richtung.

Andere wiederum, darunter auch Eltern die mit ihrem Nachwuchs zur Veranstaltung gekommen waren, fanden die gebotenen Informationen sehr interessant. Auszubildende des Krankenhauses, selbst im zweiten Lehrjahr und damit zum einen bereits Kenner der Materie, zum anderen altersmäßig noch nah an potentiellen Kolleginnen und Kollegen dran, führten die interessierten Besucher zu verschiedenen Stationen im Haus. Es gab Einblicke in die OP-Bereiche, die Zentrale Notaufnahme und Patientenstationen. Überall dort erhielten die Besucher Informationen von Fachkräften und konnten ihre Fragen stellen, was sie zögerlich bis neugierig auch taten.

Als weiteren Service boten das Josephs-Hospital und die drei hauptsächlichen Kooperationspartner des Hauses – Johanniter-Akademie NRW – Campus Warendorf, Franziskus-Campus für Gesundheitsberufe Ahlen sowie die Zentrale Akademie für Berufe im Gesundheitswesen GmbH – ZAB Gütersloh – einen Bewerbungsmappen-Check an, und der „Markt der Möglichkeiten“ informierte über alle Angebote in der Pflege.

Das niedrigschwellige Angebot war auch darauf ausgerichtet, Berührungsängste zum Thema Krankenhaus abzubauen. „Nicht nötig“, lachte Loreen Viesang aus Warendorf, die mit ihren 18 Jahren schon ziemlich genau weiß, was sie später einmal machen wird. Eigentlich weiß sie das bereits seit vielen Jahren, sagt sie, denn wenn sich beim Spielen jemand verletzte, war sie immer die Erste, die Erste Hilfe anbot. Spätestens seit einem Praktikum am Franziskus Hospital in Münster, bei dem sie nicht nur verschiedene Stationen durchlief und sogar bei einer Operation – unter Aufsicht – steriles Besteck angeben durfte, hat sich der zukünftige Berufsbereich endgültig verfestigt. Ein klein wenig spät, denn zunächst ist sie im Berufskolleg in den Wirtschaftsbereich gerutscht, wo sie ihr Fachabitur anstrebt. Doch danach wird sie einen Beruf im Gesundheitswesen ansteuern. „OTA könnte etwas für mich sein“, richtet sie derzeit ihren Fokus auf das Berufsbild des Operationstechnischen Assistenten, das im weiteren Sinne dem früheren Begriff der OP-Schwester entspricht. Zwar keiner der „klassischen“ Pflegeberufe am Krankenbett, aber nicht minder wichtig.

Nach dem sichtbaren Interesse an dem Tag der Pflege-Ausbildung ist davon auszugehen, dass das Warendorfer Krankenhaus dieses Angebot zukünftig in erweiterter Form durchführen wird.

Loreen Viesang und Mutter Yvonne zählten zu den interessierten Gästen, die von Lydia Jundt durchs Haus geführt wurden (v.li.)

Die Begrüßung der Gäste zum Tag der Pflegeausbildung fand direkt im Foyer statt

Ein sachlicher Blick in einen der Schockräume der Zentralen Notaufnahme

Fotos: Rieder