Lebensqualität bei Diabetes erhalten und Amputationen vermeiden

Warendorfer Josephs-Hospital wird erstmalig als Fußbehandlungszentrum von der DDG zertifiziert.

Das Josephs-Hospital Warendorf ist erstmalig als „stationäres Fußbehandlungszentrum DDG“ von der Deutschen Diabetes Gesellschaft ausgezeichnet worden. 

Viele Diabetes-Patienten begleitet die Angst vor offenen, schlecht heilenden Wunden an den Füßen, was im schlimmsten Fall in einer Amputation enden kann. In vielen Fällen lässt sich dies jedoch verhindern, insbesondere dann, wenn Patienten mit diabetischem Fußsyndrom qualifiziert, strukturiert und umfassend betreut werden. 

Die Arbeitsgemeinschaft Diabetischer Fuß der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) zeichnet Einrichtungen aus, die höchste Qualität in der Fußbehandlung bieten. Das Josephs-Hospital Warendorf hat nun das Zertifikat „Fußbehandlungszentrum DDG“ erhalten. Das Zertifikat gilt für drei Jahre, dann muss erneut nachgewiesen werden, dass die strengen Kriterien erfüllt werden.

Dr. Sebastian Schwerbrock, leitender Diabetologe im JHW, freut sich sehr über diese Anerkennung: „Sie ist für uns ein weiterer Ansporn, alles zu tun, damit unseren Patienten eine bestmögliche Lebensqualität erhalten bleibt und eine Fußamputation nicht notwendig wird.“

Mit der Zertifizierung belegt das Krankenhaus, dass eine spezialisierte Ausstattung, qualifiziertes Fachpersonal sowie die Strukturen und Prozesse optimal auf die Behandlung des äußerst komplexen Krankheitsbildes zugeschnitten sind. Auch die Behandler selbst und deren Ergebnisse in Bezug auf das diabetologische Fußsyndrom wurden für die Zertifizierung unter die Lupe genommen und für gut befunden. „Wichtig ist, dass bereits kleinste Wunden schnell bemerkt werden, denn dann können Verschlimmerungen vermieden, optimal behandelt und der Fuß in vielen Fällen erhalten werden“ erläutert Dr. Schwerbrock. Ein wichtiger Aspekt der erfolgreichen Fußbehandlung ist die abgestimmte Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams. Die Klinik arbeitet daher auch eng mit Podologen und orthopädischen Schuhmachern zusammen.

In Deutschland werden jährlich rund 40.000 Diabetes-Patienten Teile des Fußes oder der gesamte Fuß amputiert. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 80 Prozent dieser Fälle durch eine bessere Behandlung vermeidbar wären. Für die Betroffenen bedeutet der Verlust des Fußes nicht nur einen großen Verlust an Lebensqualität: Sie haben in der Folge auch ein erhöhtes Sterberisiko. Daher ist eine zeitnahe strukturierte Versorgung des Fußes bei Patienten mit Diabetes unerlässlich.

Freuen sich über den Erfolg: Das interdisziplinäre Team der Diabetologie mit Petra Rieping, Dr. Sabine Zöller, Dr. Sebastian Schwerbrock, Judith Gembries, Heike Hansch, Nadine Löckmann, Dr. Barbara Schulze Eilfing und Mario Ossenbrink (von links). 

Foto: Josephs Hospital