Überregionale Aufmerksamkeit für den Fachvortrag „Friefhof den Menschen zuwenden“: Fachvortrag in Warendorf setzt neue Impulse in Trauerkultur

Warendorf  – In einer Zeit zwischen Allerheiligen und Totensonntag, den traditionellen Tagen des Gedenkens und der Reflexion, fand in Warendorf ein wegweisender Fachvortrag statt, der über die regionalen Grenzen hinaus Beachtung fand. Über 150 Gäste aus verschiedenen Bereichen der Trauerkultur versammelten sich, um tiefere Einblicke in die Trauerbewältigung und Friedhofsgestaltung zu gewinnen. Geladen waren die Friedhofsverwaltungen, Bestatter und Friedhofsgärtner. Auch die Vertreter der Kirche waren anwesend. Für die kath. Kirchengemeinde St. Laurentius war Pfarrer Peter Lenfers, für die ev. Kirchengemeinde Pfarrer Herwig Behring anwesend.

Die Veranstaltung, eine Kooperation zwischen der „Initiative Raum für Trauer“ und „Budde Grabmale Warendorf“, bot einen außergewöhnlichen Einblick in die Bedeutung und Notwendigkeit der Trauerkultur in unserer Gesellschaft.

Steffen Robers, Geschäftsführer der Fa. Budde Grabmale Warendorf eröffnete die Veranstaltung und betonte die zentrale Rolle von Friedhöfen als Orte des Erinnerns und der Kommunikation. Er begrüßte seine Gäste, sowie die beiden Redner des heutigen Tages: Herr Günter Czasny (Initiative Raum für Trauer), sowie den Bürgermeister der Stadt Warendorf Herr Peter Horstmann. Steffen Robers zeigte sich überwältigt über die sehr große Resonanz auf den Vortrag und das damit verbundene Interesse.

Der Bürgermeister von Warendorf, Herr Peter Horstmann, sprach über die Wichtigkeit des Raums für Trauer in unserer Gesellschaft. Er hinterfragte, ob der nötige Raum für Trauer in unserer modernen Gesellschaft noch ausreichend vorhanden ist und betonte die Rolle von Friedhöfen als Orte der Verbundenheit und des Abschieds. Er bezog sich auf Gespräche mit Steffen Robers und griff die oft gehörten Worte „ich möchte euch nicht zur Last fallen“ auf. Horstmann wies darauf hin, dass diese Worte in der Regel nicht die Trauerbewältigung der Hinterbliebenen berücksichtigen, und dass das Entziehen eines Begegnungsortes die Möglichkeit zur Trauerverarbeitung stark einschränkt.

Günter Czasny, ein führender Experte auf dem Gebiet der Trauerkultur, präsentierte in seinem Hauptvortrag das Konzept des „Trauerdreiecks“, das den zeitlichen Verlauf der Trauer visualisiert. Er wies darauf hin, dass die Entscheidungen zur Grabstätte und die daraus resultierenden Möglichkeiten für Trauerhandlungen oft unter Zeitdruck und innerhalb weniger Tage getroffen werden müssen. Die folgenden Wochen nach einem Trauerfall haben die Hinterbliebenen eine starke Aufmerksamkeit. Danach fällt diese aber schnell ab und es folgt oftmals eine Zeit in der sich die Hinterbliebenen „einsam“ fühlen. Gerade in dieser Zeit, einige Wochen nach dem Trauerfall, führt es häufig dazu, dass das Fehlen eines geeigneten Ortes für Trauerhandlungen erst erkannt wird. Wichtig ist daher eine rechtzeitige und durchdachte Wahl der Grabstätte. Eine Grabstätte, welche Trauerhandlungen zur Wandlung der Trauer in „liebevolles Erinnern“ ermöglicht. Czasny unterstrich, dass es ein fundamentales menschliches Bedürfnis ist, Trauerhandlungen auszuführen und dass funktionierende Grabstätten wesentlich sind, um schmerzhafte Verluste in liebevolle Erinnerungen umzuwandeln. Der Beisetzungsort muss daher an die Bedürfnisse der Hinterbliebenen ausgerichtet sein. Bei aktuellen, pflegelosen Grabarten sind Trauerhandlungen jedoch oftmals nicht erlaubt. Dennoch werden hier in der Praxis Blumen, Kerzen und Gestecke abgelegt. Werden diese dann von den Verwaltungen entsorgt entsteht ein Bruch in der Trauerverarbeitung. 

Die Grabmalausstellung von Budde Grabmale Warendorf erhielt ebenfalls große Aufmerksamkeit und wurde auf Wunsch nach dem Vortrag besichtigt. Die Veranstaltung bot somit eine Plattform, um nicht nur über Trauerkultur zu diskutieren, sondern auch die handwerkliche Kunst und das Engagement von Budde Grabmale Warendorf zu würdigen.

Diese Veranstaltung hat wichtige Impulse für die zukünftige Gestaltung von Friedhöfen und Trauerritualen gesetzt und verdeutlicht, wie essentiell es ist, sich mit der Thematik der Trauerkultur auseinanderzusetzen. Sie zeigt auf, dass in unserer schnelllebigen Welt ein Bedürfnis nach Orten der Trauer und des Gedenkens besteht.

Für weitere Informationen zur Veranstaltung oder zur „Initiative Raum für Trauer“ und „Budde Grabmale Warendorf“ kontaktieren Sie bitte Steffen Robers unter Budde Grabmale Warendorf, Splieterstraße 41, 48231 Warendorf, Tel.: 02581-9284024, robers@budde-grabmale.de

Fotos: Kaup