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Tag des Ehrenamtes am 5.12. – junges Ehrenamt hat noch viel Luft nach oben 

Jungen Menschen wird oft nachgesagt, dass sie sich nur um sich selbst kümmern und lieber Zeit mit ihren Smartphones als mit ehrenamtlichem Engagement verbringen. Einer Studie zufolge, die die Malteser 2019 in Auftrag gegeben haben, kommt ein Ehrenamt aber nur für 16% überhaupt nicht in Frage.

Befragt wurden über 1.000 Personen zwischen 16 und 30 Jahren. Hierbei sagen 21% der Befragten, dass sie sich schon ehrenamtlich engagieren. Jeder Zweite (56%) übt zwar noch kein Ehrenamt aus, könnte es sich aber durchaus vorstellen. Die Bereitschaft ist oft da, es hat sich aber – aus unterschiedlichen Gründen – noch kein Engagement ergeben.

Zudem fühlt sich jeder fünfte Jugendliche in NRW nach einer im November 2023 veröffentlichten Studie einsam. Diese hohe Zahl ist unter anderem der Corona-Pandemie geschuldet, in der viele ihre Kontakte und Hobbies stark einschränken mussten. „Ein Ehrenamt bedeutet auch Gesellschaft und Gemeinschaft erleben, anderen Zeit schenken, Spaß haben“, so Dirk Ohlmeyer, Ortsbeauftragter der Malteser in Warendorf.

Engagement macht Spaß 

Thilo Nüßing (20) ist Mitglied der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) und der Gebrauchtkleidersammelgruppe der Warendorfer Malteser. Außerdem engagiert er sich als einer von drei Gruppenleitern in der Jugend-SEG. Als Fahrzeugwart kümmert er sich um das Logistik-Fahrzeug der Malteser. Mit acht Jahren ist er über die Jugendgruppe in den Malteserverband hineingewachsen. Seit fünf Jahren leert er regelmäßig mit der Gebrauchtkleidersammelgruppe die Container. Auf die Frage, welche Motivation hinter seinem ehrenamtlichen Engagement stehe, schmunzelt er: „Selber mal ein Blaulichtfahrzeug fahren – das wollte ich schon als kleiner Junge. So kam eines zum anderen. Bei der SEG konnte ich erst mit 18 Jahren mitmachen. Aber gebrauchte Kleidung sammeln, das ging auch schon vorher. Wir haben Spaß miteinander und helfen dabei auch noch anderen Menschen. Das ist eine erfüllende Sache.“ Durch seine ehrenamtliche Tätigkeit hat Thilo auch seinen Berufswunsch gefunden: Er möchte Notfallsanitäter werden und so noch mehr Menschen helfen.

Mit einem kleinen Schubser zum Ehrenamt 

Über die Hälfte der Befragten gab in der Umfrage an, dass sie noch kein Ehrenamt ausübt, sie aber durchaus dazu bereit wäre. Viele haben kaum Zeit für ein Engagement (44%), wissen noch nicht, was sie genau machen sollen (21%) oder haben Zweifel an der eigenen Eignung (15%). Fast jeder Zweite möchte in seinem Ehrenamt möglichst flexibel sein. Und mehr als jeder Dritte möchte sein Ehrenamt zeitlich gut mit dem Job vereinbaren können. Die Malteser wissen, dass die meisten Ehrenamtlichen einen Job haben und ihr Ehrenamt in ihrer Freizeit ausüben. Darum lassen sich die meisten ehrenamtlichen Tätigkeiten bei den Maltesern flexibel ausüben. Es gibt hier und bei anderen Organisationen eine große Auswahl an Tätigkeiten und Aufgaben, so dass jeder etwas Passendes finden kann.

Welches Ehrenamt passt zu mir?

Besuchs- und Begleitdienst, Seniorenfahrdienst, Katastrophenschutz und Rettungsdienst, Jugend-SEG – bei den Warendorfer Maltesern wird vieles angeboten: „Helfende Hände brauchen wir immer. Jeder kann sein Ehrenamt mit viel oder mit weniger Zeit ausüben. Es gibt verschiedene Bereiche, in denen man sich einfach mal ausprobieren kann. Das kann im direkten Kontakt mit den Menschen sein, denen wir helfen, man kann aber auch Tätigkeiten hinter den Kulissen übernehmen, wie zum Beispiel Unterstützung bei Pflege und Einrichtung von Software“, erklärt Dirk Ohlmeyer. 

Wer sich für eine Tätigkeit bei den Maltesern in Warendorf interessiert, kann sich auf www.malteser-warendorf.de einen Überblick verschaffen, im Büro anrufen unter 02581 7677 (Mo – Fr von 09:00 – 12:00 Uhr) oder eine E-Mail schreiben an info.warendorf@malteser.org.

Thilo Nüßing vor dem Rettungstransportwagen (RTW)

Foto: Malteser