Am vergangenen Samstag nahmen 18 Mitglieder der Kolpingsfamilie Warendorf an der Führung „(Bau-)Geschichte des Franziskanerklosters Warendorf“ teil. Diese Führung wurde zum Tag des offenen Denkmals im September 2022 erstmals angeboten und war damals auf großes Interesse gestoßen. Zuerst erläuterte Gästeführer Werner Stock die Gebäudeteile des Konvents von außen. Dabei erwähnte er auch die ehemaligen Standorte der Marienfelder Kapelle, der späteren Nepomukkapelle, und ersten evangelischen Kirche in Warendorf. 1964 wurde die Kapelle abgebrochen. Auch über die Geschichte der so genannten Absteigequartiere der Klöster Clarholz und Marienfeld wurde informiert. Der ehemalige Ökonomieflügel im Osten wurde von der Promenade aus in Augenschein genommen und die Mariengrotte vorgestellt. Danach erfolgten die Informationen über Bau und Ausbau der Klosterkirche, die eine Zeitlang auch als „Kreissündenvergebungsstelle“ fungierte und mit einem außerordentlich großen Chorgestühl ausgestattet ist. Denn von 1945 bis 1973 studierten am Kloster in Warendorf zahlreiche Novizen der sächsischen Franziskanerprovinz an der philosophisch-theologische Ordenshochschule, die den Rang einer Universität inne hatte. Im Medienraum des Westpreußischen Landesmuseums, der dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt worden war, wurde die ganze Geschichte der Franziskaner und des Klosters ab dem 14. Jahrhundert bis zur Eröffnung des Westpreußischen Landesmuseum im Januar 2014 mit einer Powerpoint-Präsentation visuell verdeutlicht. Franz-Josef Hälker dankte am Ende der 90-minütigen Führung im Namen der Kolpingsfamilie und übergab eine Spende der Teilnehmenden in Höhe von einhundert Euro für den Förderverein Kulturgut Franziskanerkloster Warendorf e. V.
von Franz-Josef Hälker
Fotos: Kolping Warendorf