Als die Freckenhorster Werkstätten vor 50 Jahren mit gerade einmal acht Beschäftigten ihre Arbeit im Bereich Rehabilitation im Kreis Warendorf in Freckenhorst aufnahmen, konnte niemand ahnen, zu welch grandioser Erfolgsgeschichte sich das neu auf den Weg gebrachte zarte Pflänzchen im Bereich der Arbeit mit Behinderten einmal entwickeln würde. Mittlerweile sind es rund 1.500 Menschen mit verschiedensten Behinderungen, die an mehr als 10 Standorten betreut werden.
Grund genug zu feiern, was sie am Freitag mit Freuden und Freunden auch gerne taten. Glücklicherweise hatte der Wettergott vormittags noch einmal kurz auf seinen Kalender geschaut, so dass nur der Gottesdienst mit Dechant Peter Lenfers und der anschließende offizielle Teil nach drinnen verlegt werden mussten. Das lockere Beisammensein mit viel Drumherum, Spielen, allem fürs leibliche Wohl und einem Helene-Fischer-Double, konnte wie geplant draußen stattfinden.
Die einleitenden Worte übernahm Werkstattleiter Martin Weißenberg, der allen mit dem Erfolg und der Unterstützung der Werkstätten verbundenen Institutionen und Personen dankte, die sich in ihrer Vielzahl kaum aufzählen lassen. Die lange Liste unterstrich, welche Bedeutung die Werkstätten im gesellschaftlichen Umfeld haben. Bürgermeister Peter Horstmann verdeutlichte dies damit, dass die 50-jährige Existenz zugleich auch Freckenhorster und Warendorfer Stadtgeschichte sei. „Mit 50 Jahren Werkstätten haben Sie, habt Ihr alle gezeigt, dass die Werkstätten einen echten Mehrwert für die Wirtschaft, die Menschen und die Region bedeuten“, richtete sich Horstmann an die vollbesetzte Mensa im Haupthaus. Die Werkstätten seien ein Garant für Qualität und zugleich für soziale Verantwortung, betonte er und ging auf die vielfältigen Aufgaben ein, zu denen auch der Weg in den allgemeinen Arbeitsmarkt zählt. Er sprach von der „Werkstattfamilie“ und erhielt viel Beifall als er sagte „Wenn Hof Lohmann rockt, rockt ganz Freckenhorst mit!“. Eine Analyse für aktuelle Inklusionsprojekte habe ergeben: „In Freckenhorst ist Inklusion Normalität und Freckenhorst ist Vorreiter und Vorbild für die ganze Stadt Warendorf.“
Landrat Dr. Olaf Gericke, der ebenso wie der Bürgermeister ein Geschenk parat hatte, berichtete in seinem Grußwort von vielen glücklichen Gesichtern, die er immer wieder sehe, wenn er an den Werkstätten vorbeikomme. „Man sieht, dass Ihnen die Arbeit Spaß macht, dass man da nicht hingeht, weil man da hin muss, sondern dass es Freude macht.“ Für den Werkstattrat sprachen Cavin Butzek und Martin Hatscher und animierten die Anwesenden, sich ebenfalls in diese demokratische Institution einzubringen. Neben Grüßen überbrachte Joachim Fahnemann vom Förderverein eine gemütliche Holzliegebank sowie Relaxsessel für Entspannungspausen.
„Gemütlich!“ – Benjamin Franke, Dr. Olaf Gericke, Martin Hatscher, Joachim Fahnemann, Cavin Butzek, Peter Lenfers, Peter Horstmann und Martin Weißenberg (v.li.) enthüllten die neue Relaxliege
„Man sieht, dass Ihnen die Arbeit Spaß macht, dass man da nicht hingeht, weil man da hin muss, sondern dass es Freude macht“, schilderte Landrat Dr. Olaf Gericke seine Beobachtungen in seinem Grußwort
Werkstattleiter Martin Weißenberg war erfreut, das Jubiläum mit derart vielen Gästen feiern zu können
Fotos: Rieder