
Wie wichtig die 1,7 Kilometer Radweg zwischen Freckenhorst und Warendorf entlang der vielbefahrenen Freckenhorster bzw. Warendorfer Straße sind, zeigte sich an der großen Beteiligung beim Spatenstich für das Projekt, mit dem am 14. März die mit einem rund halben Jahr veranschlagten Bauarbeiten auf den Weg gebracht wurden. Gefühlt zeigt sich die für die Sicherheit der Nutzer enorme Bedeutung des Ausbaus allerdings nicht, wenn man auf die Dauer der Planungen und Vorbereitungen blickt, die für das Projekt ins Land gegangen ist. Mit dem augenscheinlich sehr skurrilen Humor betrachtet, aus dessen Blickwinkel Warendorfs Baudirektor Peter Pesch beim Spatenstich die Fortschritte beschrieb, bleibt offen, wie die benötigte Zeitspanne zu bewerten ist.
Pesch bemühte einen Vergleich zur Raumfahrt: Die amerikanische Weltraumbehörde NASA sei 1958 gegründet worden, die ersten Menschen hätten 1969 den Mond betreten. Ebenso lang habe auch seine Beschäftigung mit diesem Radweg gedauert, den er 2014 zum ersten Mal auf seinem Schreibtisch hatte und jetzt – wie bei der Mondlandung 11 Jahre später – sei es endlich soweit.
Vergleicht man die 384.000 Kilometer mittlere Entfernung Erde-Mond und daneben die 1,7 Kilometer Entfernung der beiden Orte Freckenhorst und Warendorf – so entfernt voneinander sie sich auch vor vielen Jahren noch gefühlt haben mögen – sprechen diese Zahlen allein für sich, ganz ohne dass es dazu noch irgendwelcher Verweise auf langsam arbeitende Mühlen in deutschen Systemen bedarf.
Immerhin, der Spaten ist gestochen, die Bagger sind angerollt, die Bedarfsampeln regeln bei Bedarf den Verkehr und die Radfahrer dürfen nach langen Jahren endlich aufatmen, denn die bisherige Wegeführung, optisch relativ breit erscheinend, bewies im Begegnungsverkehr täglich zigfach wie eng gefühltes Breit doch sein kann, wie nahe die Radler, mitunter auch Fußgänger, den nicht wirklich langsamen Autos auf der Straße kamen.
„Damit findet eine lange Geschichte ihr Ende, wir starten heute die letzten Meter des Projektes“, so Bürgermeister Peter Horstmann beim offiziellen Spatenstich. In Zukunft wird der Radweg hinter dem Bach auf östlicher Seite der Landstraße geführt. Die Maßnahme beginnt an der Kreuzung Waldenburger Straße in Warendorf und endet am Eisenbahnpark in Freckenhorst. Der neue Weg wird in 3 Meter Breite hinter dem Straßengraben erstellt.
Die Finanzierung erfolgt mit Fördermitteln von Straßen.NRW und des Kreises Warendorf sowie mit einem Eigenanteil der Stadt Warendorf.
Umleitungen für den Radverkehr sind sowohl in Warendorf wie auch in Freckenhorst ausgeschildert und sollten hoffentlich Beachtung finden.
Lift-off! We have a lift-off! – Nach 11 Jahren konnte der Baustart des wichtigen Radwegs zwischen Freckenhorst und Warendorf endlich erfolgen
Foto: Rieder