Grundstücksmarktbericht 2025 veröffentlicht

Der Gutachterausschuss hat seinen Grundstücksmarktbericht 2025 veröffentlicht. Darin werden Immobilienmarktdaten anhand der von den Notaren eingereichten Kaufverträge über Grundstücke und Eigentumswohnungen abgeleitet und im Vergleich zu den Vorjahren eingeordnet.

„Im Jahr 2024 lag die Zahl der Grundstückskäufe bei 2.387, was einen leichten Anstieg im Vergleich zu 2023 bedeutet“, berichtet Jens Hinrichs, Vorsitzender des Gutachterausschusses. Dabei sank der Flächenumsatz jedoch um acht Prozent und auch der Geldumsatz ging um drei Prozent auf 473 Millionen Euro zurück.

Unbebaute Grundstücke
Bei Baugrundstücken für Einfamilienhäuser war 2024 ein deutlicher Anstieg der Kaufpreise zu beobachten. Trotz eines leichten Rückgangs im Jahr 2023 zeigt sich insgesamt eine langfristige Aufwärtstendenz. „Die Nachfrage nach Baugrundstücken für Ein- und Zweifamilienhäuser ist nach wie vor hoch“, so Hinrichs weiter. In Füchtorf, Milte, Einen, Müssingen, Hoetmar, Stromberg, Sendenhorst und Beckum stiegen die durchschnittlichen Bodenrichtwerte an. Im Kreis liegen die höchsten Bodenrichtwerte weiterhin in Telgte.

Im Geschosswohnungsbau kam es in den letzten fünf Jahren zu starken Schwankungen. Die höchsten Preise wurden 2022 erzielt. Nach dem spürbaren Preisrückgang im Jahr 2023, der vor allem auf das Ende der Niedrigzinspolitik zurückzuführen ist, stiegen die Preise 2024 wieder moderat an.

Auch die gewerblichen Bauflächen verzeichneten 2024 wieder einen Preisanstieg. Die zunehmende Nachfrage bei gleichzeitig begrenztem Angebot – insbesondere in bevorzugten Lagen – sowie die steigenden Erschließungskosten trugen maßgeblich zu dieser Entwicklung bei.

Bei den Ackerflächen zeigt sich im gesamten Betrachtungszeitraum eine kontinuierliche Preissteigerung. Im Jahr 2024 stabilisierten sich die Preise bei 9,50 Euro/m² bis 12 Euro/m².

Bebaute Grundstücke
Die Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Doppel- und Reihenhäuser stiegen in den vergangenen fünf Jahren insgesamt an. Der durch die geänderten Finanzierungsbedingungen bedingte Rückgang im Jahr 2023 wurde 2024 weitgehend aufgefangen – die Preise blieben auf hohem Niveau nahezu stabil. Ein- und Zweifamilienhäuser kosten kreisweit im Mittel 420.000 Euro, während für Doppelhaushälften und Reihenendhäuser durchschnittlich etwa 300.000 Euro gezahlt werden.

Wohnungseigentum
Beim Erstverkauf von Wohnungseigentum war ab 2022 ein deutlicher Preisanstieg bemerkbar. Im Jahr 2024 flachte das Wachstum spürbar ab, sodass sich das Preisniveau ungefähr dem des Vorjahres einpendelte. Der mittlere Kaufpreis für Neubauwohnungen beläuft sich auf ca. 4.300 Euro/m².
Beim Weiterverkauf von Wohnungseigentum kam es bis 2022 zu einer kontinuierlichen Preissteigerung. In den Jahren 2023 und 2024 fiel jedoch das Preisniveau, so dass der mittlere Kaufpreis für Eigentumswohnungen bei ca. 2.000 Euro/m² liegt.

Digitale Verfügbarkeit der Informationen
Zur schnellen und unkomplizierten Information für die Bürgerinnen und Bürger hat der Gutachterausschuss die Bodenrichtwerte, Bodenwertübersichten und den Grundstücksmarktbericht kostenlos im Internet unter www.boris.nrw.de bereitgestellt. Mithilfe von Immobilienrichtwerten können zudem online Preise für Einfamilienhäuser und Wohnungseigentum abgeschätzt werden.

Weitere Auskünfte zu Detailfragen und zu Verkehrswertgutachten gibt die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses. Kontakt unter Tel. 02581/53-6207; E-Mail: Gutachterausschuss@kreis-warendorf.de.

Jens Hinrichs, Vorsitzender des Gutachterausschusses, mit dem neuen Grundstücksmarktbericht 2025. – Foto: Kreis Warendorf