Bündnis „Warendorf zeigt klare Kante“ trifft sich am 15. Mai bei Porten-Leve

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Kreis Warendorf. Aufstehen und einstehen für Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt, Zeichen setzen gegen populistische und rechtsextreme Politik – das ist das gemeinsame Interesse von Bürger-Bündnissen, die sich, wenngleich unabhängig von Parteien, aktiv in den politischen Diskurs einmischen wollen. Solche Initiativen haben sich in jüngster Zeit in vielen Städten und Gemeinden gebildet, auch im Kreis Warendorf.

Und so war es für das Bündnis „Warendorf zeigt klare Kante“, das sich aus einer vor gut einem Jahr gebildeten Protestbewegung gegen rechtsnationale Tendenzen in der Bundespolitik zusammengefunden hat, bei seinem jüngsten Treffen ein Anliegen, mit Gleichgesinnten aus ähnlichen Initiativen auszutauschen. Der Einladung zur Sitzung im Lernzentrum der Stadtbücherei Warendorf waren am Montag Vertreter von Initiativen aus Ahlen, Oelde und Telgte sowie aus Münster gefolgt. Aber auch aus umliegenden Orten wie Sassenberg, Beelen und Ennigerloh waren Interessierte gekommen, um sich über die Bewegung zu informieren. 

Von besonderem Interesse waren für die Gruppen aus dem Kreis Warendorf die Schilderungen der Vertreter der Münsterschen Initiative „Keinen Meter den Nazis“, einem Zusammenschluss von gewerkschaftlichen, zivilgesellschaftlichen und religiösen Gruppen, antifaschistischen Initiativen und politischen Parteien. Die Gruppe ist bereits seit 13 Jahren aktiv, hat Demonstrationen mit bis zu 30.000 Teilnehmern initiiert und organisiert. Das Bündnis steht auch für die „Münsteraner Erklärung“, in der sich alle demokratischen Parteien gemeinsam zu einer Ausgrenzung der AfD bekannt haben. Der Wortlaut der Erklärung sei ohne Weiteres auch in anderen Kommunen nutzbar, sagte Sprecher Carsten Peters beim Treffen in Warendorf.

Ebenfalls bereits mehr als zehn Jahre gibt es die Initiative „Oelde steht auf“, zu der rund 40 verschiedene Gruppen und Organisationen gehören, darunter auch die demokratischen Parteien.  Gleich zwei Initiativen aus Telgte, die unter dem Motto „Telgte ist bunt“ zusammenarbeiten, waren vertreten: „Zusammen ist besser“(Zib) mit dem Schwerpunkt auf Migration und Integration sowie der ganz frisch gegründete „Demokratie-Treff Telgte“.

Bereits Im Februar 2022, mit Beginn des Überfalls Russlands auf die Ukraine, hat sich das Ahlener Friedensbündnis gebildet, das neben dem Protest gegen den völkerrechtswidrigen Überfall die Demokratieförderung auf seine Fahnen geschrieben hat. Als zivilgesellschaftliche Organisation finde die Initiative auch breite Unterstützung durch die Kirchen und habe bereits zahlreiche öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen mit Prominenten wie den CDU-Politiker Ruprecht Polenz, den legendären Sportreporter Manni Breuckmann und den Enkel des Hitler-Attentäters Graf Stauffenberg durchgeführt. Partnerschaften wie mit der Volkshochschule, Familienbildungsstätte und dem Bürgerzentrum Schuhfabrik, aber auch finanzielle Unterstützung durch die Stadt Ahlen über das Bundesprogramm „Demokratie leben“ machten solche Aktivitäten erst möglich, erklärten die Bündnis-Vertreter Maria Kessing und Benedikt Ruhmöller, ehemaliger Bürgermeister Ahlens.

Für die jungen Initiativen wie „Warendorf zeigt klare Kante“ waren das wichtige Tipps, um die eigene Arbeit für die Zukunft zu strukturieren. Aber auch die Sprecher der anderen Bündnisse zeigten sich dankbar für die Initiative aus Warendorf zur Vernetzung und großes Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit.

TREFFEN AM 15. MAI IN WARENDORF

Das Bündnis „Warendorf zeigt klare Kante“, das für Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt eintritt, erweitert seine Aktivitäten durch das Angebot eines offenen Stammtischs. So sind am Donnerstag, 15. Mai, ab 19.30 Uhr alle politisch interessierten Menschen willkommen, sich in der Gaststätte Porten Leve, Freckenhorster Straße 33 in Warendorf, in lockerem Plausch auszutauschen. Neben den regelmäßigen Arbeitstreffen des Bündnisses soll ein solcher Stammtisch die Gelegenheit bieten, sich ohne Tagesordnung und im persönlichen Gespräch kennenzulernen. Neue Mitstreiter sind dazu gern gesehen.