
Warendorf. Die neu gegründete Naturschutzinitiative „Pro-Baum Warendorf“ will frischen Wind in die Stadt bringen – buchstäblich und bildlich. Unter der Leitung von Ralf Strangfeld setzt sich die Initiative für mehr Stadtbegrünung und den Erhalt der Artenvielfalt ein. Nun wirbt sie für die Beteiligung Warendorfs an einem deutschlandweiten Wettbewerb mit dem bezeichnenden Namen „abpflastern“.
Ziel des Wettbewerbs ist es, versiegelte Flächen wie gepflasterte Wege, asphaltierte Höfe oder betonierte Gärten zurückzubauen und stattdessen wieder Raum für Pflanzen, Tiere und das natürliche Wassermanagement zu schaffen. Die Stadt, in der bis Ende Oktober die meisten Flächen entsiegelt werden, gewinnt – mitmachen können Privatpersonen, Unternehmen, Vereine und die Stadt selbst.
„Pflastersteine und Betonflächen verhindern das Versickern von Regenwasser, überhitzen sich im Sommer und verringern die Lebensräume für Pflanzen und Tiere“, erklärt Strangfeld. „Entsiegelung ist also aktiver Umwelt- und Klimaschutz, den jeder leisten kann.“ Deshalb möchte er mit „Pro-Baum Warendorf“ nicht nur aufklären, sondern auch konkrete Projekte umsetzen – gemeinsam mit Schulen, Organisationen, der Stadtverwaltung und engagierten Bürgerinnen und Bürgern.
Das von Studierenden der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung (HFGG) in Koblenz entwickelte Projekt „abpflastern“ setzt dabei auf einen spielerischen Wettbewerbscharakter. Unterstützt wird es bereits von mehreren Städten, darunter Hamburg und Gießen, die auf ihren jeweiligen Webseiten mit guten Ideen und Praxisbeispielen zur Nachahmung einladen.
Strangfeld hat in Warendorf bereits begonnen, Institutionen, Vereine und interessierte Bürgerinnen und Bürger anzuschreiben, um möglichst viele zum Mitmachen zu motivieren. Ziel sei es, Warendorf als Teilnehmerstadt ins Rennen zu schicken – in der Kategorie Städte zwischen 20.000 und 100.000 Einwohnern. „Wenn der Ehrgeiz geweckt wird, gemeinsam den ersten Platz zu erreichen, können wir viel bewegen – für unsere Stadt, für unsere Umwelt und für kommende Generationen“, so Strangfeld.
Die Initiative setzt auf eine breite Öffentlichkeitsarbeit und möchte den Wettbewerb über Presse, Radio und soziale Medien bekannt machen. Denn je mehr Menschen mitmachen, desto grüner wird Warendorf.
Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf der offiziellen Webseite: www.abpflastern.de
Hintergrund: Warum entsiegeln?
Versiegelte Flächen leiten Regenwasser direkt in die Kanalisation, was bei Starkregen schnell zu Überlastungen führt. Zudem speichern sie Hitze, was die städtischen Temperaturen deutlich erhöht. Entsiegelte Flächen hingegen fördern die Kühlung, verbessern die Bodenqualität, unterstützen die Biodiversität und wirken wie kleine grüne Oasen in der Stadt.