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Steffen von Glahn führt IHK-Industrieausschuss: Hermann Stengel als Stellvertreter wiedergewählt

IHK Industrieausschuss Urekco Gronau

Münsterland/Emscher-Lippe-Region. – Steffen von Glahn ist neuer Vorsitzender im Industrieausschuss der IHK Nord Westfalen. Die Ausschussmitglieder wählten den Geschäftsführer (COO) der Crespel & Deiters GmbH & Co. KG (Ibbenbüren) während der Sitzung bei der Urenco Deutschland GmbH (Gronau) einstimmig zum Nachfolger von Lars Baumgürtel. Der geschäftsführende Gesellschafter der ZINQ GmbH & Co. KG (Gelsenkirchen) ist seit dem 10. April Präsident der IHK Nord Westfalen und kandidierte nicht mehr für den Vorsitz in dem Ausschuss, den er seit 2018 geleitet hat. Hermann Stengel, Geschäftsführer der Lichtgitter GmbH (Stadtlohn), wurde als stellvertretender Ausschussvorsitzender wiedergewählt.

Dr. Jörg Harren, Geschäftsführer der Urenco Deutschland GmbH, informierte die Mitglieder über die aktuelle Situation der Kernkraft und die Bedeutung des Unternehmens, das die einzige Urananreicherungsanlage in Deutschland betreibt. Urenco sei als größter westlicher Lieferant für angereichertes Uran ein wichtiger Player auf dem Weltmarkt, betonte Harren. Während nicht nur in den europäischen Nachbarländern die Kernkraft derzeit eine Renaissance erlebe, hat sich nach Harrens Einschätzung „das Zeitfenster für eine Reaktivierung der abgeschalteten Kernkraftwerke in Deutschland mit der Koalitionsvereinbarung geschlossen“. Dabei seien Klimaneutralität und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie bei gleichzeitig stark wachsendem Energiebedarf in Deutschland aber nicht ohne Kernenergie erreichbar.

Darüber hinaus berichtete Eva Lingrün, Gruppenleiterin im nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium, über die Rahmenbedingungen für die klimaneutrale Transformation der Wirtschaft. Dabei standen die Wasserstoff- und Kohlenstoffwirtschaft ebenso wie die klimaneutrale öffentliche Beschaffung im Mittelpunkt. Die Ausschussmitglieder wiesen dabei auf die schwierige Situation im industriellen Mittelstand hin. Für viele Unternehmen ist danach eine Transformation mit erheblichen Herausforderungen verbunden, die sie alleine nicht bewältigen könnten. So gibt es zum Beispiel Standorte, die nicht oder nur mit erheblichem Aufwand mit grünen Gasen beliefert werden könnten, da die notwendige Infrastruktur fehle. „Deshalb setzt die regionale Industrie auf Technologieoffenheit in der Transformation“, betonte der Leiter der IHK-Industrieabteilung, Dr. Eckhard Göske. Auch grundsätzlich wiesen die Unternehmen auf die zentrale Rolle der Versorgungsinfrastruktur hin. Das Tempo der Transformation hänge in erster Linie vom Ausbautempo der Infrastruktur ab.

Steffen von Glahn (l.), neuer Vorsitzender im IHK-Industrieausschuss, bedankt sich bei seinem Vorgänger Lars Baumgürtel (r.).

Foto: Betz/IHK