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Kleine Feier, großer Anlass: Empfang und Kirmesball zum Fünfzigsten

Ein halbes Jahrhundert ist ein Jubiläum, das einfach gefeiert werden muss. Dabei zählen fünfzigste Geburtstage und Goldene Hochzeiten sicherlich zu den häufigsten Anlässen. Auch dass Vereine auf fünf Jahrzehnte zurückblicken können, kommt nicht selten vor. Aber das gleich fast 40 Vereine, sozusagen gemeinsam, auf ein halbes Jahrhundert zurückschauen können, ist sicherlich eine Rarität.

So geschehen in Füchtorf. Denn die Arbeitsgemeinschaft Füchtorfer Vereine besteht seit dem Jahr 1975. Aus der Not und zugleich aus Vernunft geboren, koordiniert sie seither viele der Füchtorfer Vereinsaktivitäten und hat in den langen Jahren den Grundstein für verschiedene lange und teils auch noch immer erfolgreiche Veranstaltungen gelegt.

Gewürdigt wurde das Jubiläum am Tag der Deutschen Einheit mit einem Empfang und einem Kirmesball „bei Christa“, wie der Füchtorfer sagt, in der Gaststätte Artkamp. An Pinnwänden waren zahlreiche Zeitungsberichte der vergangenen Jahre ausgestellt. Klaus Hölscher, ehemaliger Vorsitzender und rund 45 Jahre in die Geschichte der Arbeitsgemeinschaft involviert, blickte gemeinsam mit dem aktuellen Vorsitzenden Daniel Benefader zurück in die Vereinsgeschichte: Die traditionsreiche Kirmes, die immer rund um den traditionellen Markttag am ersten Dienstag im Oktober stattfand, habe geschwächelt. Doch sie war mit Vieh- und Krammarkt sowie der Auszahlung der Jagd- und Pachtgelder angesichts der noch sehr landwirtschaftlichen Struktur wichtig für den Ort.

Also seien einige Füchtorfer auf Volksfeste gefahren und hätten dort so viele Schausteller für Füchtorf gewonnen, dass der Rummel sich vom Tie bis weit in die örtlichen Straßen ausdehnte. „Ich hab’ mich komplett auf den Buckel gelegt. Das Dorf war komplett mit Schaustellern belegt“, erinnerte sich Hölscher, für den dieser Tag auch die erste Begegnung mit dem Ort war. Bedeutung und Größe der Kirmes nahmen danach wieder ab. Dass es gar keine Kirmes mehr gebe liege auch daran, dass große Fahrgeschäfte im Ort keinen Platz mehr finden, wie der ehemalige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Josef Lienker erläuterte.

Doch das beschriebene  Engagement legte den Grundstein für die Arbeitsgemeinschaft, die im selben Jahr auch den noch immer stattfindenden Martinszug initiiert haben soll. Es folgte das Engagement für Pfarrfeste und Karnevalsveranstaltungen. 1994 wurden der Vereinsbaum und die von dem Designer Dieter Sieger entworfene Füchtorf-Fahne entwickelt. Unvergessen auch die Teilnahmen an den Wettbewerben „Unser Dorf soll schöner werden“ und „Unser Dorf hat Zukunft“, wodurch sich Füchtorf immerhin mit einer – knapp an Gold vorbeigeschrappten – Silbermedaille auf Bundesebene schmücken darf.

Die bekannteste Veranstaltung ist derzeit der jährliche Spargelfrühling. Ein logischer Nachfolger der von der Interessengemeinschaft Füchtorfer Spargelanbauer ins Leben gerufenen Veranstaltungen rund um die Krönungen der Spargelköniginnen. Und ein leuchtendes Beispiel dafür, wie und dass die Zusammenarbeit der Vereine in Füchtorf funktioniert. Erneut zu erleben am Sonntag, dem 19. April 2026, einmal mehr mit der Frühlingsnacht am Samstagabend zuvor.

Auch nach einem halben Jahrhundert wird die Arbeitsgemeinschaft ihr Engagement für den Ort beibehalten, so wie auch die Vereine ihr Engagement bei den Aktionen beibehalten. Hölscher fand beim Empfang, der mit einer Erinnerung an die früheren Kirmesbälle noch einen langen Abend nach sich zog, einen treffenden Vergleich. „Wir feiern heute den Tag der Deutschen Einheit“, sagte er. „Und ich würde einen Vergleich ziehen und sagen: Die Arbeitsgemeinschaft ist die Füchtorfer Einheit!“

Der Musikverein Füchtorf sorgte beim Empfang für den guten Ton. Beim Kirmesball übernahm DJ Achim K.

Blickten gemeinsam zurück: Christian Schöne (Kassierer), Josef Lienker und Klaus Hölscher (ehemalige Vorsitzende), Daniel Benefader (Vorsitzender) und Tobias Holtkämper (2. Vorsitzender (v.li.)

Fotos: Rieder