
Telgte. Sie ist beruflich voll angekommen: Michaela Hoveling ist ausgebildete Krankenschwester, war eine Zeitlang Tagesmutter und arbeitet nun seit 14 Jahren als pädagogische Kraft in der Offenen Ganztagsschule der Don-Bosco -Schule in Telgte. Diese befindet sich in Trägerschaft des Caritasverbandes im Kreisdekanat Warendorf, der insgesamt zehn OGS-Angebote im Kreis Warendorf unterhält.
„Leuchtende Kinderaugen sind Motivation genug, um am nächsten Tag wiederzukommen“, erzählt die Telgterin und strahlt. Sie ist an drei Tagen pro Woche an der OGS tätig. Für Michaela Hoveling steht im Vordergrund, dass sie ihre Arbeit als sinnvolle Tätigkeit erlebt. Vor allem die Interaktion mit Kindern, Eltern und Lehrkräften gefällt ihr. „Das ist ein vielschichtiger Beruf“, sagt Hoveling. Sie versuche, den Kindern das Erlebnis von Gemeinschaft zu vermitteln. Dabei lernten sie, Respekt voreinander zu haben und aufeinander zu achten.
„Meine Arbeit beginnt um 11.30 Uhr. Dann gehe ich in die erste Klasse und tausche mich kurz mit der Lehrkraft aus. Danach begleite ich die Kinder zum Mittagessen.“ Aktuell sind an der Don-Bosco-Schule 172 Kinder in der OGS und 53 Kinder in der Übermittag-Betreuung.
„Die Kinder essen in acht Gruppen, sodass sich die Nutzung der drei Mensaräume gut verteilt.“ Michaela Hoveling ist es wichtig, die Essmanieren zu festigen und auszubauen. Es gibt Rituale, aber auch Regeln. „Den Kindern fällt es leicht, sich daran zu halten, da sie spüren, dass nur so eine entspannte Wohlfühlatmosphäre entstehen kann, die wir als Gemeinschaft erleben.“
Das gemeinsame Mittagessen dauert eine halbe Stunde. „In den ersten 15 Minuten unterhalten sich die Kinder, in den letzten 15 Minuten wird vorgelesen.“ Letzteres helfe, damit die Kinder wieder ruhig werden. Besonders beliebt sei im Moment das Buch „Oma! schreit der Frieder“. Beim Mittagessen übernehme ein Kind – jeden Tag im Wechsel – die Aufgabe des Zeitwächters und weise nach 15 Minuten darauf hin, dass die Zeit fürs Vorlesen beginnt. Weitere kleine Aufgaben, die die Selbstständigkeit der Kinder fördern, sind den Tisch decken und die abschließende Tischreinigung.
Nach dem Essen ist eine Stunde Freispiel vorgesehen – je nach Wetter und Laune sowohl drinnen als auch draußen. Für die OGS-Kinder stehen danach die Hausaufgaben an. „In der ersten Klasse sind das nur 30 Minuten.“ Je zur Hälfte werde die Zeit für Deutsch und Mathe aufgebracht.
Gegen 14 Uhr ist das Thema Schule für die Erstklässler schließlich abgehakt. Die Kinder der Klassen 2-4 machen dagegen bis 14.45 Hausaufgaben. „Dabei ist immer ein fester Ansprechpartner dabei. Das kann sowohl eine OGS-Kraft als auch eine Lehrkraft sein.“
Im Anschluss stehen Freizeitangebote auf dem Programm. „Außer der gemeinsamen Sporteinheit ist alles freiwillig. Gewählt werden kann zum Beispiel zwischen Kreativ-AGs, wie Schmuck herstellen oder Tanz, Musik, Yoga und Improvisation-Theater. „Ein professionelles Team aus Sozialarbeitern und Erziehern ist im Hintergrund immer dabei“, freut sich Michaela Hoveling. Sie weiß, dass sie sich im Bedarfsfall immer mit pädagogischen Fachkräften austauschen kann.
Um 16 Uhr endet die OGS, die Kinder werden abgeholt oder gehen allein nach Hause. „Dass es einen guten Kontakt zu den Eltern gibt, ist uns sehr wichtig“, unterstreicht Evelyn Föcking, die den OGS-Bereich an der Don-Bosco-Schule leitet. Das Angebot werde sehr gut angenommen. „Wir sind hier im Jahr 2007 mit zwölf Kindern in der OGS gestartet, heute sind es 172“, betont Föcking.
Dankbar seien viele Familien auch für die Ferienbetreuung. In Kooperation mit den anderen Telgter Grundschulen gebe es über Ostern und im Herbst jeweils eine zweiwöchige Ferienbetreuung – ganztägig von 8 bis 16 Uhr. Dieses Angebot gelte ebenso für die letzten drei Wochen der Sommerferien.
Das macht Spaß! Ella Eichler genießt es, mit dem Schwungtuch durch die Luft gewirbelt zu werden. OGS-Kraft Michaela Hoveling und Ellas Schwester Lina halten das Tuch.
(Im Hintergrund sind Liya Özcan und auf der Bank Frida Tegeler zu sehen).
Foto: Caritasverband im Kreisdekanat Warendorf e. V.