Von Berlin/Kreuzberg ins beschauliche Warendorf: Marc Lunghuß, zurzeit „Stadtschreiber“ von Warendorf, war zu Gast im Paul-Spiegel-Berufskolleg. Im Selbstlernzentrum der Schule stellte er sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler des beruflichen Gymnasiums (Stufe 12 des Gymnasiums Gesundheit und Soziales und Stufe 13 des Gymnasiums Wirtschaft und Verwaltung).
Marc Lunghuß berichtete, dass er schon im Vorfeld von Warendorf als Pferdestadt gehört habe, die Pferde aber erst hätte suchen müssen und sie bei einem Besuch der Hengstparade gefunden habe. Auch Jugendliche vermisse er in der Altstadt, die er im Zuge seines Stipendiums als „Stadtschreiber“ und des Aufenthaltes im Zigarrenmacherhaus in Warendorf noch wenig zu Gesicht bekommen habe. Die Jugendlichen hat er nun im Schulzentrum Warendorfs am Paul-Spiegel-Berufskolleg gefunden, ist hier mit ihnen ins Gespräch gekommen und hat einen Auszug aus seinem Roman „Am Boden“ vorgelesen. Die Schülerschaft verfolgte gebannt die Lesung und spekulierte im Anschluss über den Ausgang des Romans.
Während der Fragerunde zeigte Marc Lunghuß den Schülerinnen und Schüler auf, dass es doch sehr große Unterschiede zwischen den Städten (Berlin und Warendorf) gebe und er hier in Warendorf Ideen für seinen zweiten Roman sammle. Hier seien bisher kleine Momente – wie das Gespräch beim Kauf eines Fahrrads, der Besuch des Brinkhaus-Geländes und auch das Verfolgen der Kommunalwahl – inspirierend gewesen.
Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung, die die Schwierigkeiten des Berufs eines freien Schriftstellers aufzeigte, Einblicke in die Arbeit eines Theaterregisseurs ermöglichte, die Themenbereiche des Romans (Familienkonflikte, Trauerarbeit, wirtschaftlicher Abschwung des Teppichbodens) beleuchtete und eine andere Sichtweise auf Warendorf ermöglichte.

Foto: PSBK

