Botschafter der Demokratie

Carl-Jonathan Hartmeyer aus Warendorf nahm vom 13. bis 15. November für den CDU-Landtagsabgeordneten Daniel Hagemeier am 15. Jugendlandtag NRW teil.

In Zeiten, in denen der Begriff „Politikverdrossenheit“ immer wieder im Fokus steht, ist politische Bildung wichtiger denn je. Genau hier setzt der seit 2008 jährlich stattfindende Jugendlandtag NRW an. Drei Tage lang übernehmen Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren die Rolle der 195 Landtagsabgeordneten und erleben, wie Politik im Landtag ganz praktisch funktioniert. Für den CDU-Landtagsabgeordneten Daniel Hagemeier war in diesem Jahr der 16-jährige Carl-Jonathan Hartmeyer aus Warendorf in Düsseldorf dabei.

Politisches Interesse in die Praxis umgesetzt

„Ich interessiere mich schon seit längerem für Politik und habe vor meinem Auslandsjahr in Kanada bereits im Warendorfer Jugendparlament mitgewirkt“, erzählt der Schüler des Gymnasium Laurentianum. Ein Praktikum beim Bundestagsabgeordneten Henning Rehbaum hat ihm einen Blick hinter die Kulissen der Bundespolitik ermöglicht. „Der Jugendlandtag war für mich die perfekte Gelegenheit, nun auch die Landesebene kennenzulernen.“

Auftakt mit viel Input

Die Erwartungen des Warendorfers wurden nicht enttäuscht. Los ging es mit einem Demokratietraining der Landeszentrale für politische Bildung. Beim anschließenden Parlamentsabend mit der Präsidentin des Verfassungsgerichtshofes, Prof. Dr. Dr. h.c. Barbara Dauner-Lieb, standen Austausch, erste Eindrücke und Netzwerken im Mittelpunkt. Eine gute Gelegenheit, auch die politische Prominenz kennenzulernen, zum Beispiel Landtagspräsident André Kuper oder den NRW-Innenminister Herbert Reul.

Ran an die politische Arbeit

Der zweite Tag widmete sich ganz der politischen Arbeit. Zwei große Themen standen zur Diskussion:
– Ein kostenfreies Deutschlandticket für Schülerinnen und Schüler, Studierende und Auszubildende
– Die Einrichtung eines dauerhaften Jugendparlamentes NRW

Für die Aktuelle Stunde brachte die FDP-Jugendlandtagsfraktion außerdem das Thema „Zunehmende Gewaltkriminalität unter Jugendlichen in NRW“ ein. Zu den drei Fraktionssitzungen kamen zwei Sachverständigenanhörungen und acht Ausschusssitzungen. In allen Formaten ging es darum, Positionen zu entwickeln und Argumente auszutauschen.

Verantwortungsvolles Abwägen

„Wir haben in der CDU-Fraktion natürlich darüber gesprochen, dass ein kostenfreies Ticket vielen jungen Menschen helfen würde“, berichtet Carl-Jonathan Hartmeyer. „Gleichzeitig war uns bewusst, dass die jährlichen Kosten von rund 1,4 Milliarden Euro allein für Schülerinnen und Schüler enorm sind.“ Auch die derzeitige Situation im ÖPNV – Verspätungen, Ausfälle, Qualitätsprobleme – zeige, dass zunächst Investitionen in die Infrastruktur nötiger seien. Beim Thema „Dauerhaftes Jugendparlament“ teilte die CDU zwar grundsätzlich das Ziel, die Beteiligung Jugendlicher zu stärken. Der konkrete Antrag erschien der Fraktion jedoch noch nicht ausgereift. „Wir fanden es sinnvoller, zunächst die bestehenden kommunalen Jugendparlamente zu stärken. Dort können Jugendliche unmittelbar Verbesserungen anstoßen, die ihren Alltag betreffen.“

Abschluss im Plenum

Im Plenum stellten die Fraktionen ihre Positionen öffentlich vor. Das Ergebnis: Das kostenfreie Deutschlandticket fand keine Mehrheit, das dauerhafte Jugendparlament hingegen eine knappe Zustimmung. „Die Diskussionen waren intensiv, aber auch sehr spannend“, fasst der Schüler aus Warendorf zusammen. „Besonders interessant war es, mit Jugendlichen zu debattieren, die andere Schwerpunkte setzen. Ich habe gelernt, wie herausfordernd es ist, am Ende tragfähige Kompromisse zu finden.“

Erfahrungen mit in den Wahlkreis nehmen

Daniel Hagemeier zeigt sich beeindruckt vom Engagement seines jugendlichen Vertreters: „Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, mit welch großer Begeisterung sich die Jugendlichen in die politischen Prozesse einarbeiten.“ Politische Bildung sei ein entscheidender Baustein für eine starke Demokratie – gerade in Zeiten, in denen manche Menschen sich aus Unzufriedenheit extremistischen Rändern zuwenden. „Der Jugendlandtag ist dafür ein hervorragendes Instrument. Die jungen Menschen kommen mit vielen Eindrücken aus Düsseldorf in ihre Wahlkreise zurück und wirken dort als Botschafterinnen und Botschafter der Demokratie.“

Der Parlamentarische Abend bot Gelegenheit, einmal die politische Prominenz kennenzulernen, wie zum Beispiel Landtagspräsident André Kuper.

Spannende Eindrücke sammelte der 16-jährige Warendorfer Schüler Carl-Jonathan Hartmeyer auf Einladung des CDU-Landtagsabgeordneten Daniel Hagemeier beim 15. Jugendlandtag NRW. 

Foto: Büro des Abgeordneten Daniel Hagemeier MdL (CDU)