Interreg-Projekt fortgesetzt: Auszubildende des Paul-Spiegel-Berufskollegs besuchten Lehr- und Forschungsbetrieb.
Nachdem die landwirtschaftlichen Auszubildenden des Paul-Spiegel-Berufskollegs im Sommer eine niederländische Gruppe von Auszubildenden empfangen hatten, stand nun der Gegenbesuch an.
Gastgeber war der Lehr- und Forschungsbetrieb der Universität Wageningen „de Marke“ in Hengelo. Mit 55 ha (33ha Grünland, 22 ha Ackerbau) und 85 Milchkühen plus Nachzucht entspricht dieser vor allem staatlich finanzierte Betrieb ungefähr den Ausmaßen eines mittelgroßen Familienbetriebs in NRW. Neben den täglich anfallenden Arbeiten rund um die Tiere und die landwirtschaftlichen Flächen werden hier durch die Universität verschiedene Versuche rund um das Thema Nährstoffkreisläufe betreut. So werden im Boxenlaufstall zum Beispiel die Ammoniakemissionen oder auf den Flächen die Nitratauswaschungen gemessen. Vom Paul-Spiegel-Berufskolleg reisten Anfang November acht Auszubildende des 3. Lehrjahres an, die für ihre Abschlussprüfungen im Sommer 2026 den Schwerpunkt Rinderhaltung gewählt haben. Im dritten Lehrjahr gibt es nur einen Schultag, den Rest der Woche arbeiten die Auszubildenden auf ihren jeweiligen Ausbildungsbetrieben. Die niederländische Gruppe bestand aus 10 Schülern des Zone.college aus Doetinchem, die wiederum nur einen Tag pro Woche in ihrem Praktikumsbetrieb arbeiten und den Rest der Woche in der Schule sind.
An vier Stationen fanden sich nach einer Führung über das Betriebsgelände jeweils sprachgemischte Schülergruppen zusammen. Auf Englisch, Niederländisch und Deutsch arbeiteten die Gruppen an den Themenschwerpunkten Fütterung der Milchkühe, Jungviehaufzucht, Ackerbau und Förderung von Biodiversität auf dem Acker. Im Nachmittagsbereich bekamen alle Teilnehmer die Gelegenheit, die verschiedenen Stationen zu besuchen und sich mit den anderen Gruppen auszutauschen. Die Auszubildenden des Paul-Spiegel-Berufskollegs nahmen viele Erkenntnisse über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der landwirtschaftlichen Praxis in den beiden Ländern mit, lernten ein Projekt zur Anlage von Futterhecken auf Rinderweiden kennen und diskutierten das europäische Reglement zu Direktzahlungen und Agrarumweltmaßnahmen.
Seit über 30 Jahren gibt es das EU-Förderprogramm Interreg, um nationalstaatliche Grenzen zu überwinden und die niederländisch-deutsche Grenzregion besser miteinander zu vernetzen. Im Falle der beiden Landwirtschaftsbereiche aus Warendorf und Doetinchem scheint das zu funktionieren.

Die Schülerinnen und Schüler aus Doetinchem (Zone.college) und Warendorf (Paul-Spiegel-Berufskolleg) mit ihren Fachlehrern Johannes Jüngst (l.) und Jurgen Til (r.).
Foto: PSBK

