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Förderprogramm Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren in Freckenhorst erfolgreich abgeschlossen

Foto: Heimatverein Freckenhorst

Freckenhorst kann auf eine ereignisreiche Förderperiode mit vielen erfolgreichen Projekten zurückblicken. 

Vor drei Jahren ist das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ im Ortskern von Freckenhorst gestartet – Ende November ist es ausgelaufen. Zeit eine Bilanz zu ziehen, denn in diesem Zeitraum ist in Freckenhorst viel passiert.

Insgesamt wurden über den Verfügungsfonds fünf Projekte von Organisationen und Vereinen gefördert, die das kulturelle Leben und das Ortsbild in Freckenhorst bereichern.

Der Weberplatz wurde für den Wochenmarkt optimiert, indem die Bordsteine abgesenkt wurden. Außerdem wurde durch eine Wegeverbindung zwischen den Parkreihen der Platzcharakter für den Wochenmarkt verbessert.

Im Rahmen der Förderung zur Fassadensanierung in Freckenhorst konnten zwei ortsbildprägende Gebäude im Ortskern saniert werden – ein Beitrag zur Verbesserung des Ortsbildes. Und eine Förderung sorgte für zwei Jahre dafür, dass ein Ladenlokal nicht leer stand.  

Die Machbarkeitsstudie zur ökologischen Aufwertung des Brüggenbaches, zwei Machbarkeitsstudien für private Immobilien, die Gastronomieanalyse und das in 2024 erarbeitete Integrierte Stadtentwicklungskonzept für Freckenhorst stellen die Weichen für die weitere Entwicklung von Freckenhorst.

Das größte Projekt aus dem Förderprogramm war der temporäre Verkehrsversuch im Zusammenhang mit der Neugestaltung auf dem Stiftsmarkt. 

Durch den temporären Verkehrsversuch wurde der Stiftsmarkt so umgestaltet, dass er verkehrsberuhigt und ansprechend für alle Generationen ist. Neue Sitzgelegenheiten, Begrünungselemente, Spielelemente für Kinder und zusätzliche Fahrradständer haben einen Raum mit Aufenthaltsqualität geschaffen. 

In diesem Sommer wurde der temporäre Verkehrsversuch im Rahmen von Einzelgesprächen, einem Workshop mit Anliegerinnen und Anliegern sowie einer Onlineumfrage evaluiert. Insgesamt haben über tausend Personen an der Befragung teilgenommen und Kommentare geschrieben. Abgesehen von wenigen kritischen Stimmen zur Durchfahrtssperre verbunden mit dem Wunsch des Rückbaus wird der temporäre Verkehrsversuch mehrheitlich sehr positiv bewertet.

Der Stiftsmarkt wird laut der Onlinebefragung inzwischen am häufigsten zu Fuß und für die Durchfahrt mit dem Fahrrad genutzt. In der Onlinebefragung aus 2023 war die Durchfahrt mit dem PKW noch einer der Hauptnutzungsgründe, diese Nutzung ist weggefallen. Der Stiftsmarkt ist damit deutlich ruhiger und angenehmer geworden. Dies bestätigen auch die Anwohner.

Ein weiterer genannter Grund für die Nutzung des Stiftsmarkts sind gezielte Besuche der ansässigen Geschäfte, Gastronomie, Bücherei und der Besuch von Veranstaltungen. Daher soll der Stiftsmarkt auch künftig für Veranstaltungen nutzbar sein. 

Sitzgelegenheiten, Begrünung und Spielbereiche werden als sehr gut bewertet. Die nun ruhige Atmosphäre wird sehr geschätzt. Der Stiftsmarkt wird als angenehmer empfunden und die Aufenthaltsdauer hat sich erhöht. Dies zeigt sich sehr deutlich in der Auswertung der Einzelkommentare. Es halten sich mehr Familien mit Kindern auf dem Stiftsmarkt auf und verweilen länger.

Für die Befragten gibt es aber auch noch Verbesserungspotenzial im Bereich der Barrierefreiheit (Austausch Pflaster, Bänke mit Rückenlehnen) und der Begrünung (mehr Grünelemente). Des Weiteren wären danach, mehr / verbesserte Sitzelemente, Beleuchtungselemente, noch mehr Kindersicherheit, mehr Spielelemente für Jung und Alt, Beschattung und noch mehr Beruhigung / noch weniger Autos auf dem Stiftsmarkt wünschenswert.

Zum Themenbereich Verkehr werden sich stärkere Kontrollen auf dem Stiftsmarkt gewünscht, die unerlaubtes Parken, Ignorieren der Einbahnstraßenregelung und das Durchfahren der Poller von Motorrädern unterbindet. 

Einzelne Wünsche hinsichtlich einer ergänzenden Ausschilderung werden aktuell von der Stadt Warendorf geprüft. Häufig kam in diesem Zusammenhang die Frage nach der Sinnhaftigkeit des kleinen Sandkastens vor der Bücherei. Dieser wurde im Nachgang aufgestellt, da immer wieder Autos über den Bürgersteig an den Pollern vorbei gefahren sind. Der Sandkasten ersetzt einen zusätzlichen Poller auf dem Bürgersteig. 

Im Frühjahr 2026 wird dann in den politischen Gremien beraten, ob und in welcher Form der temporäre Verkehrsversuch bis zu einer dauerhaften Umgestaltung des Stiftsmarktes fortgeführt wird.

Ebenso fließen die Evaluierungsergebnisse in die Planungen zur dauerhaften Umgestaltung des Stiftsmarktes ein. Die Wünsche zur dauerhaften Umgestaltung decken sich mit den Wünschen aus dem temporären Verkehrsversuch, der insgesamt positiv bewertet wird, den Stiftsmarkt attraktiver macht aber vielen in der Umgestaltung immer noch nicht weit genug geht. 

Bei der dauerhaften Umgestaltung des Stiftsmarktes können dann auch erstmalig Verbesserungswünsche zur Barrierefreiheit (z.B. Austausch des Pflasters) und die Neuordnung der Parkplätze realisiert werden.

Für die Erarbeitung der Vorplanung wurde bereits ein Büro beauftragt, das sich aktuell mit den Planungsgrundlagen beschäftigt. Im nächsten Jahr werden dann die Entwurfsplanungen zur dauerhaften Umgestaltung des Stiftsmarktes den Bürgerinnen und Bürgern sowie den politischen Gremien vorgestellt.

Hintergrundinfos

Verfügungsfonds macht es möglich

Im Rahmen des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ konnten in Freckenhorst zahlreiche Projekte umgesetzt werden, so wurde im Mai 2024 das traditionsreiche Krüßingfest durch einen musikalischen Beitrag ergänzt, der das kulturelle Angebot der Veranstaltung aufwertete. Auch die Beschallung des Schützenfestes konnte dank der Fördermittel verbessert werden, wodurch die Qualität des Festerlebnisses für die Gäste deutlich gesteigert wurde. 

Der Stiftsmarkt erhielt dank des Verfügungsfonds sowie der Freckenhorster Werbegemeinschaft e.V. eine moderne, energieeffiziente Winterbeleuchtung. LED-Elemente an den Hausgiebeln tauchen nun den zentralen Platz in ein warmes Licht, das Bürgerinnen und Bürger sowie Besuchende auch in der dunklen Jahreszeit zum Verweilen einlädt.

Ein weiteres gelungenes Projekt des Gewerbevereins ist die Neugestaltung der Schaufenster an der Ecke Warendorfer und Westkirchener Straße. Mit finanzieller Unterstützung und dem Einverständnis des Eigentümers wurden die Fensterflächen mit hochwertigen Bildern sehenswerter Orte und Gebäude der Stiftsstadt gestaltet, wodurch das Erscheinungsbild der Straße nachhaltig aufgewertet wurde. 

Im Sommer 2024 wurde die Garten-AG ins Leben gerufen, unterstützt durch die finanziellen Mittel des Verfügungsfonds sowie das Engagement der Beteiligten aus der Everwordschule. Diese übernehmen die Pflege und das Ernten der Kräuterbeete auf dem Stiftsmarkt. 

Alle umgesetzten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie der Verfügungsfonds bürgerlichem Engagement finanziell unterstützen kann und zur Weiterentwicklung und Attraktivitätssteigerung Freckenhorsts beiträgt. 

Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) Freckenhorst

Parallel zu dem Förderprogramm wurden im Rahmen von Bürgerbeteiligung die Maßnahmen für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für Freckenhorst erarbeitet. Für die Beantragung der Maßnahmen müssen alle investiven Projekte im Bereich Tiefbau bis zur Leistungsphase 2 ausgearbeitet werden. Daher hat die Stadt Warendorf mit dem größten Projekt begonnen und nach einer Ausschreibungsphase ein Büro für eine Entwurfsplanung (Leistungsphase 1-2) zur dauerhaften Umgestaltung des Stiftsmarktes beauftragt.