Mehr als 50 Teilnehmende folgten am Mittwochnachmittag (26.11.) der gemeinsamen Einladung der Stadt Telgte und der VHS Warendorf zur Veranstaltung „Wohn(t)räume im Alter – Impulse für das Wohnen in der späten Lebensphase“.
Bürgermeisterin Katja Behrendt begrüßte die Gäste. Anschließend führte die Referentin Karin Nell, Diplom-Pädagogin und Expertin für Quartiersentwicklung, Kulturarbeit und Freiwilligenengagement, in das Thema ein. Nell betreibt in Düsseldorf eine eigene „Wohnschule“ und ist bundesweit für ihre praxisnahen Workshops bekannt.
Statt nur einen klassischen Vortrag über Wohnmodelle wie Tiny Houses, Wohngemeinschaften oder gemeinschaftliche Bauprojekte zu halten, entwickelte sie die Veranstaltung rasch zu einem interaktiven Workshop. Die Teilnehmenden wurden eingeladen, ihre persönliche Wohnbiographie zu reflektieren und sich mit ihren Tischnachbarn auszutauschen. Dabei standen Fragen im Mittelpunkt wie:
- Wie zufrieden bin ich mit meiner aktuellen Wohnsituation?
- Was funktioniert gut in meinem nachbarschaftlichen Umfeld?
- Welche Sorgen habe ich mit Blick auf meine Wohn-Zukunft?
- Wie möchte ich im Alter wohnen – und welche Veränderungen strebe ich an?
Die Kaffeepause um 15:30 Uhr bot Gelegenheit, die Gespräche zu vertiefen. Ab 16 Uhr widmete sich Nell dem Thema „Soziale Netze fallen nicht vom Himmel“. Hier erläuterte sie, was eine „sorgende Gemeinschaft“ ausmacht: das Zusammenspiel von Verantwortung und Unterstützung in Familie, Nachbarschaft und zivilgesellschaftlichem Engagement. Zentral war die Frage, mit welchen Menschen man sich verbunden fühlt und wie diese Beziehungen das Älterwerden positiv gestalten können.
Mit Hilfe einfacher Objekte – symbolisch dargestellt durch Flaschen – zeigte sie, wie Netzwerke wachsen, sich verändern oder neu entstehen können. Die interaktive Darstellung führte zu vielen Aha-Momenten und wurde von den Teilnehmenden sehr positiv aufgenommen.
Nach einer intensiven Schlussrunde endete die Veranstaltung um 17 Uhr. Die Rückmeldungen der Gäste machten deutlich, dass der persönliche Austausch, die Reflexion der eigenen Lebenssituation und die praxisnahen Impulse von Karin Nell als besonders bereichernd erlebt wurden.

Foto: Stadt Telgte

