Stadtschreiber Marc Lunghuß verabschiedet sich aus Warendorf – Moderierte Lesung am 11. Dezember

Der Berliner Autor Marc Lunghuß, der vier Monate lang als Stadtschreiber in Warendorf gelebt und gewirkt hat, verabschiedet sich mit einer moderierten Lesung aus seinem Roman „Am Boden“ am Donnerstag, 11. Dezember aus der Stadt.
Auf Wunsch des Autors, dessen Roman vom Leben eines Teppichverlegers und seiner Familie im späten 20. Jahrhundert handelt, wird die Lesung – dem Inhalt gemäß – in einem Einrichtungshaus stattfinden. Die Firma „Polomka. Textile Einrichtungen“ hat deshalb ihren Showroom (Am Holzbach 17) zur Verfügung gestellt. Die Veranstaltung, die von Kulturamtsleiter Wolfgang Türk moderiert wird, beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter E-Mail info@polomka-textile-einrichtungen.de.
Der Roman verknüpft eine Familiengeschichte mit der Geschichte eines einst beliebten, jetzt verpönten Bodenbelags, dem Teppichboden: Symbol für Wärme, Weichheit und Geborgenheit. Ab den fünfziger Jahren begann der Siegeszug des zugeschnittenen und von Wand zu Wand verlegten Teppichbelags als Inbegriff westdeutscher Wohnlichkeit. In den Neunzigern dann folgte der Niedergang: Der Teppichboden gilt fortan als Milbennest und Dreckschleuder.
Die Familiengeschichte: Eine Kleinfamilie westdeutschen Durchschnitts. Der Vater ist Teppichvertreter, die Mutter Hausfrau, die Kinder sind erwachsen und aus dem Haus. Dann stirbt der Vater. Sein Leben lang hat ihn der Sohn für das freundliche Wesen und die weiche Teppichware, mit denen er hausieren ging, verachtet. Doch nach seinem Tode kommt der Sohn dem Vater auf einmal näher – und seine Verachtung entpuppt sich überraschend als tief empfundene Liebe.