Warendorf – Am vergangenen Samstag fand die erste Grundausbildungsprüfung am neuen Standort des Ortsverbandes Warendorf der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) statt. Aber nicht nur die Abnahme der Prüfung am neuen Standort war eine Premiere, auch die Anzahl der Prüflinge aus dem eigenen Hause hatte es mit acht in sich. Des Weiteren fand die Prüfung auf den Tag genau 70 Jahre nach der Gründung des THW statt und war die erste im Bereich der Regionalstelle Münster in diesem Jahr, auch wegen einer durch Corona bedingten Pause. Die Prüfung stand somit unter vielen besonderen Sternen. Erfolgreich nahmen an der Grundausbildungsprüfung insgesamt zwei Helferanwärterinnen und sieben Helferanwärter aus den Ortsverbänden Warendorf (acht) und Oelde (einer) teil. Ein großer Teil von ihnen war erst im Laufe des Jahres dem Ortsverband Warendorf beigetreten. Aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage mussten für diese Prüfung erhöhte Hygienestandards eingehalten werden. So waren den Prüflingen in Zweier-Teams feste Prüfer und Stationshelfer für die praktischen Aufgaben zugewiesen worden. Des Weiteren finden die Abschlussprüfungen für alle Ortsverbände im Bereich der Regionalstelle Münster regulär zweimal jährlich auf Bereichsebene statt. Der besonderen Lage geschuldet, werden diese Prüfungen aktuell in kleineren Gruppen in den jeweiligen Landkreisen durchgeführt. Aufgrund der hohen Anzahl eigener Prüflinge war es dem Ortsverband Warendorf hierdurch möglich geworden, eine Abschlussprüfung am eigenen Standort anzubieten. Die Prüfer stellte an diesem Tag der THW Ortsverband Lüdinghausen unter der Leitung von Martin van den Berg. Nach einem zunächst Theoretischen Teil, hier ging es neben der Wissenskontrolle zur Geschichte des THW und dessen Aufbau natürlich auch um die Ausstattung und die notwendigen Hintergrundkenntnisse, stand für die Prüflinge der praktische Teil an. An sechs Stationen mussten die Helferanwärter/innen das erlernte Können abrufen. So galt es für die Anwärterinnen und Anwärter neben der Holz-, Gesteins- und Metallbearbeitung unter anderem Beleuchtungseinrichtungen aufzubauen und Aggregate zu betreiben sowie die Rettungsschere und Pumpen einzusetzen. Aber auch das Anheben schwerer Lasten mittels Hebe- und Pressgeräten war neben Knoten, dem Befüllen und Verlegen von Sandsäcken sowie dem sicheren Umgang mit einer Rettungsweste Prüfungsbestandteil.
Zur bestandenen Prüfung gratulierten anschließend neben dem Prüfungsleiter van den Berg, Ausbilder Guido Gawellek und der Ortsbeauftragte (Dienststellenleiter) Mario Raab den neuen Einsatzkräften. Mit Übergabe der neuen Funktionsabzeichen verkündete der Dienststellenleiter den ehemaligen Prüflingen auch deren weitere Verwendung im Ortsverband: Karl Bangel und Anna-Lena Raab finden eine Verwendung im Stab des Ortsverbandes. Während Karl Bangel für die Funktion des Ausbildungsbeauftragten vorgesehen ist und zukünftig die Ausbildung der Helferanwärterinnen und -anwärter von Guido Gawellek übernehmen wird, bleibt Anna-Lena Raab weiterhin als Leiterin der Jugendgruppe tätig. Ihr stehen mit Bestehen der Grundausbildung aber nun Fortbildungsmöglichkeiten offen. Während Michelle Schütte und Alain Blind eine Verwendung in der Bergungsgruppe finden werden, geht es für Bernd Schweck, Nils Germer und Oliver Artmann in die Fachgruppe „N“ (Notversorgung und Notinstandsetzung). Zur Fachgruppe Elektroversorgung wechselt Justus Gausepohl. „Ein großartiger Tag für den Ortsverband Warendorf. Das gute Prüfungsergebnis spiegelt die hervorragende Ausbildung in unserem Ortsverband wieder und die stark gestiegene Anzahl an Mitgliedern im Ortsverband spricht für sich selbst.“ zeigte sich Dienststellenleiter Mario Raab sichtlich erfreut über das Ergebnis. „Nun gilt es für die neuen Einsatzkräfte ihr Wissen im Rahmen der Fachausbildung zu vertiefen und diese auf Spezialisierungsmöglichkeiten für Einsätze im In- und Ausland zu prüfen.“ Bereits im Oktober werden voraussichtlich weitere Kameradinnen und Kameraden aus dem Ortsverband Warendorf die Grundausbildungsprüfung antreten.
Die Grundausbildungsprüfung steht am Ende einer rund 90-stündigen Ausbildung. Diese findet aktuell alle zwei Wochen Samstags (gerade Wochen) in der Zeit von 14:00-19:00 Uhr statt.
Ein Einstieg in die Grundausbildung, das Mindestalter hierfür ist 17 Jahre, ist jederzeit möglich. Interessenten können sich auf der Homepage des Ortsverbandes informieren: www.ov-warendorf.thw.de
Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.