Beelen. Um das Problem der stetig anwachsenden Katzenpopulation einzudämmen, hat die Gemeinde Beelen (der Rat) beschlossen, einen Betrag von 500,- Euro in den Haushaltsplan 2018 einzustellen. Damit möchte die Gemeinde Katzenbesitzer unterstützen, die bereit sind, ihre Katze kastrieren zu lassen. Viele Katzen leben auf der Straße. In der Regel stammen diese sogenannten Streunerkatzen von nicht kastrierten Hauskatzen ab. Aber auch verwilderte Hauskatzen, die z.B. beim Umzug zurückgelassen wurden, und wild geborene Katzenkinder verstopfen die Tierheime, weil sie schwer vermittelbar sind. Nahezu alle Kommunen in NRW kämpfen gegen die Überpopulation von Katzen, außerdem sind die Tierheime ständig überfüllt. Deshalb werden auch immer wieder Aufnahmestopps verhängen. Warum aber werden so viele Katzen von ihren Besitzern nicht kastriert? Gründe dafür sind unter anderem die fehlende Bereitschaft, für eine Kastration Geld auszugeben. Aber auch Unwissenheit oder einfach nur Bequemlichkeit führen dazu, dass Katzen sich zu stark vermehren. Auch ein häufig genanntes Argument zur Fortpflanzung von Katzen „Das ist eben Natur“ sollte ein gewissenhafter Katzenbesitzer nicht vorschieben. Zu viele Katzen leben auf der Straße im Elend, weil der Mensch sich nicht in der Verantwortung sieht. Eine unkastrierte Hauskatze kann bis zu dreimal im Jahr Nachwuchs bekommen. Das Gros des Nachwuchses landet auf der Straße, wo sie verhungern, dem Straßenverkehr zum Opfer fallen oder auf andere schlimme Weise getötet werden. Hier wird unnötiges Tierleid verursacht, welches durch die Kastration von Katern und Katzen verhindert werden kann. Hinweis: Als erste Kommune im Kreis Warendorf hat Ennigerloh die Kastrationspflicht für freilaufende Katzen vor 2 Jahren eingeführt. Als Ansprechpartnerin sei hier Christiane Schäfer, Leiterin des Mammut-Tierheims in Ahlen, genannt.
Wer kann eine finanzielle Unterstützung bei der Gemeinde Beelen in Anspruch nehmen?
Jeder Beelener Katzenbesitzer kann eine finanzielle Unterstützung für die Kastration seiner Hauskatze beantragen. Für eine weibliche Katze beträgt der Zuschuss 40,- Euro, bei einem Kater 20,- Euro. Da die Kastration von weiblichen Katzen teurer ist, wird sie mit einem höheren Betrag bezuschusst. Der gemeindliche Topf ist nicht groß, deshalb gilt es: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Ist das Budget ausgeschöpft, können leider keine weiteren Kastrationen unterstützt werden.
Eine finanzielle Unterstützung für eine Katzenkastration kann nur rückwirkend erfolgen. Das bedeutet, dass die Katze bereits kastriert worden ist, wenn Sie einen Zuschuss bei der Gemeinde Beelen beantragen. Da diese Aktion in 2018 anläuft, darf die Rechnung nicht älter als vom 01. Januar 2018 sein.
Welche Voraussetzungen müssen für einen Kastrations-Zuschuss erfüllt werden?
1) Die Katze ist tätowiert oder mit einem Mikrochip ausgestattet
Ein verantwortungsbewusster Katzenbesitzer lässt seine Katze beim Tierarzt tätowieren oder chippen. Das dient der Identifizierung des Tieres und eindeutiger Zuordnung zu seinem Besitzer.
2) Die Katze ist bei TASSO e.V. registriert
Die Katze muss bei TASSO e.V. (oder einem anderen Suchdienst) angemeldet sein. Das ist wichtig für die Wiederfindbarkeit eines Tieres und Schutz gegen Missbrauch (Katzenfänger etc.)
(Wichtiger Hinweis: Die Registrierung bei TASSO e.V. ist kostenfrei.)
3) Eine Tierarztrechnung für eine bereits erfolgte Kastration liegt vor
Nur mit Vorlage der Tierarztrechnung für eine Katzenkastration kann der Zuschuss bei der Gemeinde Beelen beantragt werden. Die Rechnung darf nicht älter als vom 01. Januar 2018 sein.
4) Pro Haushalt in Beelen wird eine Katzen-Kastrationen unterstützt
Warum unterstützt die Gemeinde Beelen die Kastration von Katzen?
Immer mehr Tierschutzorganisationen, wie z.B. der Deutsche Tierschutzbund, setzen sich für eine flächendeckende Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Katzen ein. Die Gemeinde Beelen verfügt nicht über eine Katzenschutzverordnung, somit gibt es keine Rechtsgrundlage, auf deren Basis Katzenhalter in Beelen zur Kastration verpflichtet werden können. Mit der Aktion „Beelen unterstützt Katzen-Kastrationen“ möchte die Gemeinde ausdrücklich an Katzenhalter appellieren, ihre Tiere kastrieren zu lassen. Auch die in Beelen ansässigen Tierärztinnen setzen sich aktiv für die Kastration von Katzen ein. Hier sehen sie den einzigen gangbaren Weg, für einen erfolgreichen Kampf gegen die Katzen-Überpopulation.