In den täglichen Nachrichten und den Medien ist Corona das beherrschende Thema. Dabei gerät leicht aus dem Blick, dass durch Krieg und Gewalt viele Menschen in große Not geraten sind.
Im Nordirak sind 2014 rund 40.000 Jesiden auf eine Hochebene im Sinjar-Gebirge geflüchtet. Die Jesiden sind eine ethisch-religiöse Minderheit, die seit Jahrhunderten verfolgt wird.IS-Dschihadisten hatten ihre Siedlungen rund um Sindjar überfallen, es kam zu Massenhinrichtungen und Vergewaltigungen als Mittel zur Demütigung der schutzlosen Menschen. Weil die Jesiden in einer strengen Sozialordnung leben – Jesiden heiraten nur Jesiden – ist das besonders verheerend. Eine Frau, die als Vergewaltigungsopfer ein Kind bekommt, wird aus ihrer Familie ausgeschlossen. Kein Mann wird sie jemals heiraten, und so ist sie auf sich selbst gestellt in einer Gesellschaft, in der sie nicht allein zurechtkommen kann.
Die jesidischen Familien sind durch den Genozid, den der IS an ihnen verübt hat, traumatisiert. Es gibt kein zentral verwaltetes Flüchtlingscamp; sie leben in Zelten, die sich in dem Gebiet der Hochebene verteilen. Ohne Zukunftsperspektive und ohne einen strukturierten Alltag sind sie sich selbst überlassen. Wie immer und überall auf der Welt leiden die Kinder unter diesen Verhältnissen am meisten.
Die Aktion Kleiner Prinz fördert zusammen mit der „Aktion Hoffnungsschimmer“ seit zwei Jahren einen Kindergarten in Khanasor an der Syrischen Grenze. Hier sollen möglichst viele Kinder regelmäßig einen altersgerechten Umgang erfahren, indem sie mit gleichaltrigen Kindern unbeschwert spielen und so ihre Fähigkeiten und Kompetenzen entwickeln können. Es gibt in der Einrichtung geschulte Pädagoginnen, die behandlungsbedürftige Traumata der Kinder erkennen und mit ihnen aufarbeiten.
In Serdest soll nun ein weiterer Kindergarten für etwa 120 Kinder gebaut werden. Auch hier will die Aktion Kleiner Prinz sich beteiligen. Die Gebäude werden von vor Ort angesiedelten Handwerkern errichtet. Damit bekommen die Geflüchteten eine Möglichkeit, Geld zu verdienen, das in den lokalen Wirtschaftskreislauf eingebracht wird. Zudem erhöht die eigene Arbeitsleistung die Identifikation mit dem Projekt. Darüber hinaus werden die Mütter entlastet, was sich wiederum positiv auf die Entwicklung der Kinder auswirkt.
Wer helfen möchte, kann das tun mit einer Spende
unter
DE 46 4005 0150 0062 0620 62 Stichwort Kindergarten Serdest/ Nordirak