Nach einer ereignisreichen Woche kehrten Dirk Ohlmeyer, Georg Westbeld und Ludger Reeken von den Warendorfer Maltesern am Sonntag, den 02. November, von ihrer Reise aus Albanien zurück. Die Delegation, zu der auf dieser Reise auch ihre Ehefrauen gehörten (diese traten die Heimreise bereits am 31.10 an) erhielt tiefe Einblicke in die anhaltende Armut in den Bergdörfern von Fushë Arrëz, aber auch in die Hoffnung, die durch die gezielte Verteilung der Spenden entsteht.
Gezielte Hilfe durch den Kapuzinerorden
Die Missionsstation, die 1995 von Schwester Gratias gegründet wurde, ist ein wichtiger Anlaufpunkt für die Menschen in der Region. Hier leben und arbeiten die Kapuzinerbrüder unter Andreas Waltermann. Sie sind zuständig für die Seelsorge in 30 Bergdörfern und leisten vielfältige Hilfe für die Bevölkerung. Die Malteser übergaben Bruder Andreas Waltermann die hier gesammelten Spendengelder zur Verwaltung. Bruder Andreas verteilt die Mittel gezielt, um maximale Wirkung zu erzielen.
Die Spenden fließen in die Kernbereiche der Hilfe zur Selbsthilfe:
- Hausbauprojekte: Finanzierung von Baumaterial und Handwerkern, um Familien aus menschenunwürdigen Behausungen zu helfen.
- Ausbildungsunterstützung: Ermöglichung von Schulbesuchen und Studium durch monatliche Beihilfen für junge Menschen.
- Seniorenhilfe: Unterstützung älterer Menschen, deren oft geringe Rente kaum zum Überleben reicht.
„Unsere Mithilfe ist hier sehr wirksam und kommt direkt an. Die Verwaltung der Gelder durch Bruder Andreas garantiert, dass jeder Euro gezielt für die dringendsten Bedürfnisse eingesetzt wird“, so Dirk Ohlmeyer. Die Warendorfer Malteser überzeugen sich regelmäßig von der sachgemäßen Verwendung der Spendengelder.
Die Malteser begleiteten eine Verteilaktion der Kapuzinerbrüder von Kleidungs- und Lebensmittelspenden und konnten erleben, wie dies den Menschen vor Ort eine unmittelbare Entlastung verschafft.
Not sichtbar im Roma-Lager
Ein besonders erschütterndes Bild der Armut bot sich den Albanienfahrern beim Besuch eines Roma-Lagers. Die Behausungen ähneln in ihrer Struktur improvisierten Notunterkünften. Die Bewohner leben unter extrem prekären Verhältnissen und bestreiten ihren Lebensunterhalt hauptsächlich durch das Sammeln von Metall.
Tourismus-Boom vs. ländliche Armut
Die erschreckende Armut in den abgelegenen Bergregionen steht im Kontrast zum aufwallenden Tourismus, der insbesondere an der albanischen Riviera und in den Alpenregionen boomt und dem Land insgesamt neue Arbeitsplätze bietet. Obwohl der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsmotor ist, erreicht der Wohlstand die ärmsten und ländlichsten Gebiete Nordalbaniens, wie Fushë Arrëz, oft nur verzögert oder gar nicht.
Die Warendorfer Malteser bekräftigen, dass ihre Unterstützung in diesen strukturschwachen Regionen essenziell bleibt, um die Perspektivlosigkeit der Bevölkerung, insbesondere angesichts der hohen Arbeitslosigkeit, aktiv zu bekämpfen.
Die Malteser bitten weiterhin um Unterstützung: Eine monatliche Patenschaft von 30 Euro oder eine direkte Spende ist eine riesige Hilfe. Weitere Informationen zu den Projekten finden Sie auf www.malteser-warendorf.de.

Foto: Malteser

