Algen, das regionale Super-Food der Zukunft?

Bundestagsabgeordneter Bernhard Daldrup besucht innovativen Vorhelmer Landwirt Ulrich Averberg.

Es riecht ein bisschen wie an der Küste  oder in einem Hafenbecken in dem Gewächshaus, doch den Geschmack der proteinreichen „Spirulina-Flakes“ beschreibt der SPD-Abgeordnete als „ungewohnt, aber erstaunlich gut“. In flachen Wasserbecken wachsen hier mit Hilfe der Sonneneinstrahlung pro Jahr rund 2 Tonnen Mikroalgen heran.

Bernhard Daldrup war zu Gast auf dem Hof des Vorhelmer Landwirts Ulrich Averberg, der sich in den letzten Jahren als Pionier der Algenproduktion einen Namen gemacht hat. Was einst als traditioneller Schweinemastbetrieb begann, hat seit 2020 ein neues Standbein erhalten: Nach einem Vortrag über Algen und deren Möglichkeiten entschied sich Averberg mit seiner Familie, diesen alternativen Weg einzuschlagen. Heute ist er nicht nur erfolgreicher Algenproduzent, sondern auch Vorstandsvorsitzender der Deutschen Algen Genossenschaft eG.

„Verbraucher und Landwirte leben oft in unterschiedlichen Blasen“, merkte Averberg während des Besuchs an. Für ihn ist die Kluft zwischen landwirtschaftlicher Praxis und dem, was in den Supermärkten landet, allzu offensichtlich. Diese Diskrepanz sieht auch Daldrup kritisch und ergänzte: „Auch die Lebensmittelindustrie trägt dazu bei, dass das Bild der Landwirtschaft in der Gesellschaft leidet.“ Überdies wünscht sich Averberg auch eine klare Produktinformation für die Verbraucher. „Die in Deutschland produzierten Waren unterliegen höheren Qualitätsansprüchen, was auch die gesundheitliche Wirkung ausmacht.“

Mit dem Bau des Gewächshauses im Jahr 2020 begann die Produktion von Algen auf dem Hof Averberg. Der Weg war durchaus steinig. Und trotz der positiven Produktionsbilanz heute, gibt es weitere Herausforderungen: „Es hakt im Vertrieb“, so Averberg. Er wünscht sich mehr Unterstützung und Fördergelder, um die Vermarktung solcher innovativen Projekte in der Landwirtschaft voranzutreiben. Mehr Nachfrage wünscht sich Averberg auch in der heimischen Region, denn noch immer sind die Flakes, Nudeln und andere Produkte vor Ort weithin unbekannt. Er betont: „Unser Ziel ist es nicht, die traditionelle Landwirtschaft zu verdrängen, sondern sie zu ergänzen und zu erweitern.“

Bernhard Daldrup zeigte sich beeindruckt von Averbergs Mut und Innovationsgeist. „Was heute noch nur in Nischen Platz findet, kann künftig helfen, unsere Landwirtschaft zukunftsfähig zu machen. Es liegt an uns, sie zu unterstützen und die Rahmenbedingungen für ihre erfolgreiche Vermarktung zu schaffen,“ so Daldrup abschließend.

Mehr Informationen: www.grood-food.de
Foto: Daldrup