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Am Aschermittwoch ist alles vorbei…

Warendorf.  Schluss mit lustig? Von wegen. Auch wenn am Aschermittwoch bekanntlich alles vorbei ist, die Straßen gekehrt sind und Luftschlangen der Osterdekoration weichen, kann sich die Warendorfer Karnevalsgesellschaft nur eine vergleichsweise kurze Verschnaufpause gönnen. Der Abschlussabend im Hotel „Im Engel“ am Dienstagaband, dem traditionell das Schlafenlegen des prinzlichen Narrenzepters mit Namen Moritz vorausgeht, bot einen Ausblick auf die nächsten Herausforderungen. Im Vordergrund standen jedoch Danksagungen und Ehrungen, eingebettet in ein kleines, unterhaltsames Rahmenprogramm.

Prinz Uwe II., „Narrifant aus dem Kreideland“, ist gleich mehrfach an diesem Abend etwas schwer ums Herz geworden: erst, als er seinen Moritz in die Hände von Bürgermeister Peter Horstmann zwecks Verwahrung im Rathaustresor legen musste, dann, als mit der symbolischen Rückgabe des Schlüssels die kurze Zeit an der Spitze Warendorfs zu Ende ging. Während WaKaGe-Präsident Hermann-Josef Schulze Zumloh auf dem Markt wertschätzende Worte fand für die Unterstützung der Stadt Warendorf bei der Brauchtumspflege, wurde beim Abschlussabend Kritik erneuert. Dreh- und Angelpunkt sind die begrenzten Möglichkeiten in Warendorf, mit großen Gesellschaften zu feiern. „Wir brauchen jetzt eine Lösung, sonst versündigt sich die Stadt an ihrer Zukunft.“

Humorig verpackt in Geschichten aus dem Salon „Vier Haareszeiten“ hatten Pfarrer Peter Lenfers und seine Kirchenmaus ihren Rückblick. Ob Bauboom oder freigelassener Boris Becker, Missbrauchsskandal innerhalb der katholischen Kirche: Lenfers und Nagetier nahmen kaum ein Blatt vor den Mund. Sogar die Verlegung der Proklamation der nächsten Tollität auf Anfang Dezember in der Reithalle des DOKR war der Maus zu Ohren gekommen: „Der nächste Prinz steigt in die Bütt, er diesmal schon vorm Christkind kütt.“  Markus Scharmann, Leiter des Bundesstützpunkts), hatte – wie berichtet – den Karnevalisten die Anlage als neue Pripro-Heimat angeboten. Dafür erhielt er am Dienstag den letzten prinzlichen Orden dieser Session.

Höchste Verdienstorden verliehen Uwe II. (Amsbeck) und Annemarie Bea Hoffmann an aktive Karnevalisten: Elferrat Stefan Blanke erhielt den Kleinen Hausorden, Maic Dreßen (Senat) und Dennis Brüggemann (Prinzengarde) den „Siskesbach“. Tom Wällering (Senat), Jan-Dirk Allendorf und Kai von Stockum (beide Prinzengarde) sind mit der Auszeichnung „Pumperie“ geehrt worden. „De Warendorfer Jeck“ ging erstmals an zwei Personen: Julia Günnewig und Anne Ehrenbrink erhielten ihn jeweils für ihr Engagement in den Tanzgruppen.
Uwe II. dankte allen Beteiligten in Versform, auch seiner Frau Angelika. „Es ist vorbei, ich komme zurück, genieße jetzt wieder unser Glück.“ Der Abend endete mit dem Ausblick auf zwei närrische Jubiläen, die in der nächsten Session gefeiert werden. Zum einen blickt das WaKaGe-Ballett auf 55 Jahre Bestehen zurück, zum anderen proklamiert die Gesellschaft  2024 seit 111 Jahren einen Prinzen – den nächsten übrigens schon am 2. Dezember.

Fotos: Kai von Stockum