Intensivstation des Josephs-Hospital Warendorf als angehörigenfreundlich zertifiziert.
Die direkte Unterstützung und Ermutigung von Patienten durch Besuche von Angehörigen im Krankenhaus spielen eine entscheidende Rolle für ihren Heilungsprozess. Diese menschliche Verbindung trägt nicht nur zur emotionalen Stabilität bei, sondern hat nachweislich positive Auswirkungen auf den Genesungsverlauf. Dies gilt ganz besonders auch für Patientinnen und Patienten, die aufgrund einer schweren Erkrankung intensivmedizinisch betreut oder sogar beatmet werden müssen.
Intensivpfleger Florian Brechtken hatte sich im Rahmen einer Weiterbildung zur Stationsleitung mit dem Thema beschäftigt und gemeinsam mit weiteren Kollegen das Projekt „angehörigenfreundliche Intensivstation“ gestartet. Jetzt konnte sich das Projektteam über den erfolgreichen Abschluss und das damit verbundene Zertifikat, ausgestellt vom Verein „Pflege e. V.“, freuen.
„Die für die Zertifizierung erforderlichen Maßnahmen sind vielfältig und waren teilweise schnell umgesetzt, manchmal aber auch mit größerem Aufwand verbunden“, erklärt Brechtken. So sei z. B. der Wartebereich in der Intensivstation verschönert worden und das Team habe das Informationsangebot für die Angehörigen, wie Broschüren oder Flyer überarbeitet und erweitert. Auf feste Besuchszeiten werde auf der Station nun verzichtet, um den Besuch von Angehörigen möglichst unkompliziert zu gestalten.
Eine besondere Maßnahme beschreibt der 32-jährige Intensivpfleger und frischgebackene Stationsleiter als aktives Angehörigentelefonat. „Bei schwerstkranken Patienten, die sich nicht selbst äußern können, wird angeboten, dass die zuständige Pflegekraft aktiv bei den Angehörigen anruft und den aktuellen Stand erklärt. Dieses Gespräch hilft beiden Seiten. Die Angehörigen fühlen sich ernstgenommen und akzeptiert. Die Pflegekraft kann sich im Vorfeld ihre Arbeit passend einteilen und hat genügend Zeit für den Anruf. Außerdem kann so der tägliche Besuch abgestimmt werden, falls zu einem Zeitpunkt längere Untersuchungen oder Behandlungen stattfinden müssen. So verkürzt sich die Wartezeit der Angehörigen.“
Für Projektleiter Florian Brechtken ist nach der Zertifikatsübergabe schließlich noch besonders wichtig: „Unser Projektteam hat nicht alles neu erfunden. Alle Kolleginnen und Kollegen haben schon vorher auch in der Betreuung der Angehörigen einen großartigen Job gemacht. Das Projekt und die Anerkennung mit dem jetzt erhaltenen Zertifikat hat diese wichtige Arbeit jetzt nur noch einmal unterstrichen“.
Freuen sich über das Zertifikat „Angehörigenfreundliche Intensivstation“: Projektleiter Florian Brechtken und Kollegin Melanie Brinkmann.
Foto: Josephs-Hospital Warendorf