Aus Altfetten wird grüne Energie: Neue Abgabemöglichkeit am EP Ennigerloh

Kreis Warendorf/Ennigerloh. Nach dem Braten oder Frittieren bleibt oft ein Rest Öl oder Fett in der Pfanne zurück – wohin damit? Ab sofort gibt es dafür eine einfache und umweltfreundliche Lösung: Bürgerinnen und Bürger des Kreises Warendorf können ihre gebrauchten Speiseöle und -fette kostenlos am Entsorgungspunkt der AWG am Westring 10  in Ennigerloh abgeben.

Damit leisten sie nicht nur einen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz, sondern helfen auch mit, wertvolle Energie zu gewinnen. Die Abfallwirtschaftsgesellschaft im ECOWEST VERBUND bietet den neuen Service gemeinsam mit der ReFood GmbH & Co. KG aus Paderborn an.

Ob Frittier- und Bratfett, Salat- oder Fondueöl – all das darf ab sofort in die grüne Sammeltonne am Westring 10. Wichtig: Motor- oder Schmieröle, Speisereste oder andere Flüssigkeiten dürfen nicht hineingegeben werden. Am besten wird das Altfett in leeren Speiseölflaschen, Joghurteimern oder Waschmittelflaschen gesammelt und angeliefert. Ist die Tonne voll, kümmert sich ReFood um Abtransport und Weiterverarbeitung.

„Was zu Hause als lästiger Rest anfällt, ist eigentlich ein wertvoller Rohstoff“, sagt Felix Hammermeister, stellvertretender Betriebsleiter der Recyclinghöfe und Entsorgungspunkte im ECOWEST VERBUND. „Aus gebrauchten Fetten entsteht grüne Energie – Strom, Wärme und sogar Biodiesel. So tragen wir gemeinsam zur CO₂-Reduktion und zum Klimaschutz bei.“

Wie viel Energie in altem Fett steckt, erklärt Carolin Wibbeke von ReFood: „Schon aus 100 Kilogramm Altfett lassen sich rund 83 Kubikmeter Biomethan, 300 Kilowattstunden Strom oder 90 Kilogramm Biodiesel gewinnen – das reicht, um eine Wohnung einen Monat lang zu heizen, einen Kühlschrank über zwei Jahre zu betreiben oder ein Auto bis zu 1.000 Kilometer weit fahren zu lassen.  Es sind mittlerweile sogar Flugzeuge mit diesem Kraftstoff unterwegs“, sagt sie.

Neben dem Vorteil für die Umwelt hat die Sammlung noch einen ganz praktischen Nutzen: „Wenn Fette richtig entsorgt werden, landen sie nicht im Abfluss und sorgen so auch nicht für verstopfte Rohre oder Mehraufwand in Kläranlagen“, erklärt Felix Hammermeister. „Das entlastet die kommunale Infrastruktur – und stärkt das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung.“ Geplant sei, das Angebot zeitnah auch im Kreis Gütersloh einzuführen. Wenn der neue Service gut angenommen werde, sei es langfristig auch denkbar, diesen an weiteren Entsorgungsstandorten der AWG und GEG in beiden Kreisen anzubieten, sagt Hammermeister. 

Mit der ersten neuen Sammelstelle am Westring 10 in Ennigerloh reiht sich die AWG in ein deutschlandweit wachsendes Netzwerk von mittlerweile mehr als 130 Standorten ein. „Wir möchten zeigen, dass Umweltschutz im Alltag ganz einfach sein kann“, sagt Hammermeister. „Jede abgegebene Ölflasche ist ein kleiner, aber wirkungsvoller Schritt in Richtung Energiewende.“

Speisefette und Öle sammeln und damit die Umwelt schützen: Dafür werben (v.l.) Manuel Kuper, Felix Hammermeister (beide ECOWEST VERBUND) und Carolin Wibbeke (Fettmanagement ReFood GmbH & Co. KG) am Entsorgungspunkt der AWG in Ennigerloh.

Foto: Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf mbH