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Bahnübergänge schnell schließen – „Es geht um die Sicherheit auf einer sehr unfallträchtigen Bahnstrecke“

Foto: Simone Thieringer

Eine hochkarätig besetzte Gesprächsrunde kam Mitte Juni in Telgte zusammen, um über Möglichkeiten für eine schnellere Schließung und Zusammenlegung der vielen technisch nicht gesicherten Bahnübergänge zwischen Warendorf und Telgte zu sprechen. „Es geht hier um die Sicherheit auf einer sehr unfallträchtigen Bahnstrecke“, unterstrich gleich zu Beginn der Bundestagsabgeordnete Henning Rehbaum aus dem Kreis Warendorf die dringende Notwendigkeit zur Beschleunigung der Maßnahmen. Rehbaum erwarte, dass die Deutsche Bahn die vom Bund in Milliardenhöhe zur Verfügung gestellten Steuermittel auch in wichtige Projekte auf Nebenstrecken investiert.

Auf Einladung der Bürgermeister Peter Horstmann (Stadt Warendorf) und Wolfgang Pieper (Stadt Telgte) sowie Henning Rehbaum MdB waren neben den örtlichen Bundestags- und Landtagsabgeordneten auch Vertreterinnen und Vertreter der Deutschen Bahn – geleitet vom DB-Konzernbevollmächtigten für NRW, Werner Lübberink, – des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), des Kreises Warendorf, der Kreispolizeibehörde und der Stadt Münster zu dem Austausch über das weitere Vorgehen gekommen. Seit die federführende DB InfraGO AG Ende März bekannt gegeben hatte, dass die bauliche Umsetzung der Maßnahmen aufgrund fehlender finanzieller Mittel in die 30er-Jahre verschoben werden müsse, treibt viele der Verantwortlichen die Frage um, wie es mit dem Projekt weitergehen kann. „Neben der technischen Sicherung bzw. Beseitigung der Bahnübergänge auf der Strecke geht es darum, endlich den Halbstundentakt zu realisieren“, so Bürgermeister Peter Horstmann.

Einig waren sich die Anwesenden in der Zielsetzung, dass entsprechende Finanzierungsmittel bereitgestellt werden müssen, um die Signale für den Prozess wieder auf grün zu stellen. Die DB InfraGO AG unterstrich zugleich, dass die Planrechtsverfahren unvermindert vorangetrieben werden. Ziel des Verfahrens ist es, Baurecht zu erhalten. Auf dieser Basis können weitere Schritte geplant werden, wie z.B. Ausschreibungen der Bauleistung, Vergabe, Sperrpausen und die bauliche Umsetzung. Für die Realisierung der Schließung, Bündelung und technischen Sicherung der immerhin 30 nicht technisch gesicherten Bahnübergänge allein zwischen Telgte und Warendorf bedarf es nun – auch darin waren sich die Teilnehmenden einig – einer schnellen Priorisierung der erforderlichen Finanzmittel. Um diesem Ziel näher zu kommen, wurden entsprechenden Schritte vereinbart. Vor allem möchte die Runde ihr ganzes politisches Gewicht für das Projekt in die Waagschale werfen. Zusätzlich zu den regelmäßigen Besprechungen auf Arbeitsebene wird dieses politisch besetzte Dialogformat fortgeführt. Die Beteiligten werden sich regelmäßig über den Fortgang der Maßnahmen austauschen und die Finanzierung und Umsetzung der Projekte mit Lösungsideen unterstützen. 

„Der Weg bis zur Herstellung von mehr Sicherheit und bis zur Einführung des Halbstundentaktes ist noch weit“, bremst Bürgermeister Wolfgang Pieper zu hohe Erwartungen. „Aber wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen, um dieses wichtige Schieneninfrastrukturprojekt voranzubringen.“ Dazu habe das Treffen in der großen Runde einen wichtigen Beitrag leisten können.

Zusammen mit dem CDU-Abgeordneten Henning Rehbaum nahmen die Bundestagsabgeordneten Sylvia Rietenberg (Grüne), Stefan Nacke (CDU) und das Büro von Svenja Sculze (SPD) sowie die Landtagsabgeordneten Simone Wendland (CDU) und Hedwig Tarner (Grüne) teil.

Foto: Simone Thieringer