Bernhard Daldrup im Austausch mit dem Landfrauen-Kreisverband Warendorf: Mehr positive Zeichen für heimische Landwirtschaft

„Können wir unseren Kindern die Hofübernahme noch empfehlen?“ Diese und weitere Fragen beschäftigen die Landfrauen im Kreis Warendorf in der aktuellen Lage. Grund genug, sich mit einem Vertreter der Bundespolitik auszutauschen. In Bernhard Daldrup, dem heimischen SPD-Abgeordneten,  fanden die Landfrauen einen interessierten und fachkundigen Gesprächspartner.

Selbst im Bereich der Bau- und Wohnungspolitik tätig, ist Daldrup als Abgeordneter für den Kreis Warendorf dennoch regelmäßig im Austausch mit dem landwirtschaftlichen Kreisverband und nimmt die Anliegen „seiner“ Landwirtinnen und Landwirte sehr ernst. Den Landfrauen zollt er Respekt für Ihre Arbeit: „Eine so starke Interessenvertretung für Frauen im ländlichen Raum sucht ihresgleichen“, so der kommunalpolitische Sprecher seiner Fraktion.

Mittlerweile sind rund 62% der 4370 Mitglieder im Kreis Warendorf keine Landwirtinnen, leben aber auf dem Land. „Wir sind die größte Frauenvertretung im Kreis Warendorf“, berichten die Vorstandsmitglieder. Daldrup übergab den Landfrauen ein Positionspapier seiner Fraktion, das sich mit der Lage der Frauen im ländlichen Raum befasst und sich mit den häufig noch immer sehr männlich dominierten Landwirtschaft auseinandersetzt. „Wir nehmen auch die Lage der Landfrauen ernst“, so der Abgeordnete.

 

Bauernproteste: „Es gibt nie nur den einen Grund“

Spricht man im ländlichen Raum über die aktuelle gesellschafts- und agrarpolitische Lage, kommen die Proteste aus dem Frühjahr schnell ins Spiel. „Nach einem katastrophalen Jahr für die Landwirtschaft haben die angekündigten Maßnahmen das Fass zum Überlaufen gebracht“, schildert die Vorsitzende Vanessa Wulff-Haggeney ihre Beweggründe, die Protestaktionen in Berlin zu begleiten.

Für Daldrup ist klar: „Demonstrationen zur Lage der Landwirtschaft sind nicht neu. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft ist nicht erst als Problem der Ampel aufgetaucht, sondern ein Thema der letzten Jahrzehnte“.

In der Ampel hätten die Demonstrationen zu einem intensiven Dialog geführt: „Das zeigt, ihr Protest wird ernst genommen. Der neu ins Leben gerufene ‚Zukunftsdialog Landwirtschaft‘ auf bundespolitischer Ebene hat schnell Kompromisse gefunden. Überdies soll bis zur Sommerpause ein abgestimmtes Maßnahmenpaket verabschiedet werden. Für mich sind das Zeichen einer funktionierenden Demokratie“. Nicht zuletzt seien es vor allem die Bürokratie aus EU-Richtlinien und die Marktmacht des Großhandels, die den Landwirt*innen das Leben schwer machten.

 

Sicherheit und Planbarkeit für die nächsten Generationen

„Politik darf die Erfüllung des Berufswunsches nicht behindern“, war eine der Forderungen aus der Runde. Gemeint ist, dass immer mehr junge Landwirt*innen sich gegen eine Hofübernahme entscheiden. Seit Jahren nimmt die Zahl der Betriebe ab. Und wenn die Kinder doch die Nachfolge antreten wollen, ist dies mit weit mehr Risiken verbunden als in früheren Jahren: „Die Unwägbarkeiten sind enorm hoch“, berichtet die stellvertretende Vorsitzende Christa Pietig. Änderten sich die Regularien für die Tierhaltung, müsse man teils Gebäude abreißen, die erst wenige Jahrzehnte alt sind. Die enorme, langfristige Kapitalbindung erhöhe das finanzielle und persönliche Risiko zusätzlich.

Bernhard Daldrup will gerne mit den Landfrauen ebenso im Austausch bleiben wie mit der Landwirtschaft insgesamt.  Einig ist man sich auch beim gemeinsamen Appell an die Gesellschaft: „Wir müssen der Landwirtschaft ein positives Gesicht geben – das fängt bei mehr Bewusstsein für die heimische Nahrungsmittel und die landwirtschaftliche Produktion an – am besten bereits im Kindesalter!“

Auf dem Foto:  Vanessa Wulff-Haggeney, Beate Heimann, Christa Pietig, Verena Grundmeyer-Calviello, Bernhard Daldrup, Monika Sandknop, Lucia Meerbecker und Gisela Kellner

Foto: Wahlkreisbüro des Bundestagsabgeordneten Bernhard Daldrup