Besuchs- und Begleitdienst mit Hund (BBD mit Hund) übt Erste-Hilfe beim Hund

Was tun, wenn der Hund sich beim Spazierengehen einen Splitter in die Pfote tritt oder sich am Stacheldraht verletzt? Wie kann ich helfen, wenn ich einen angefahrenen, verletzten Hund finde oder sogar selbst Unfallteilnehmer bin? Diese und weitere Fragen beantwortete Tierärztin Frau Dr. Münker am Donnerstagabend den Teilnehmern des Erste-Hilfe-beim-Hund-Kurses im Malteserhaus, den Anne Lütke-Föller für ihren Besuchs- und Begleitdienst mit Hund organisiert hatte.
Zunächst referierte Frau Dr. Münker über die Physiologie des Hundes. „Kennt man die Körpertemperatur, die Herz- und die Atemfrequenz des gesunden Hundes, kann man Krankheiten besser erkennen und sicherer beurteilen, ob eine Notfallsituation vorliegt“, so Frau Dr. Münker. Sie erinnerte die Hundebesitzer an notwendige Impfungen und andere vorbeugende Maßnahmen, um bestimmte Krankheiten von vorneherein zu vermeiden. Regelmäßige Impfungen und Entwurmungen seien besonders für die Besuchshunde wichtig, die ja in nahem Kontakt zu den Senioren stehen. Im weiteren Verlauf berichtete die Tierärztin über den Umgang mit dem Notfallpatienten Hund.  Ähnlich wie beim Menschen komme es auf die Symptome an, die bestimmen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen. So kann auch beim Hund eine Mund-Nase-Beatmung durchgeführt werden, sollte die Atmung aussetzen. Ebenso ist eine Herzdruckmassage möglich, sollte kein Puls mehr gefühlt werden. Im weiteren Verlauf erfuhren die Teilnehmer, wie dem Hund bei Schock, Vergiftung, Überhitzung, allergischem Schock, Knochenbrüchen und Augenverletzungen geholfen werden kann. Frau Dr. Münker erläuterte Symptome und Behandlungsmöglichkeiten und brachte viele anschauliche Beispiele aus ihrer Praxis und dem alltäglichen Leben. Nach dem theoretischen Teil stand dann praktisches Üben auf dem Programm. So übten die Teilnehmer ihren Hunden einen Pfoten- oder Ohrenverband anzulegen, was diese geduldig über sich ergehen ließen.
Noch nicht alle Mitglieder der Gruppe Besuchs- und Begleitdienst mit Hund sind fertig ausgebildete Teams. Einige von ihnen starten im Februar ihre Ausbildung in Kooperation mit erfahrenen Hundetrainern vom Schäferhund Verein Freckenhorst. Mindestens zehn Unterrichtseinheiten sind nötig, um an der Abschlussprüfung teilnehmen zu können. Auch ein Erste-Hilfe-Kurs und eine Präventionsschulung sind notwendig, um die Prüfungsbescheinigung zu erhalten.
So umfassend ausgebildet besuchen die Teams Seniorenheime. Da alle Besuchsdienste als Team – Mensch und Hund – wahrgenommen werden, entsteht in den verschiedenen Einrichtungen bei jedem Besuch sofort eine entspannte Situation. „Die Hunde sind da!“, hört man als Erstes. Die Vierbeiner sind sozusagen „Türöffner auf vier Pfoten“. Die Senioren genießen einfach die Nähe der Hunde und reagieren auf dieses Erlebnis mit großer Freude und einem Lächeln im Gesicht. Sie können die Hunde füttern, streicheln, spielen und mit den ganz kleinen Vierbeinern sogar kuscheln.
„Der nächste Ausbildungskurs startet im Februar und ist bereits voll belegt“, so Lütke-Föller, Leiterin des Besuchs- und Begleitdienstes mit Hund. „Wer Interesse daran hat, mit seinem Hund den Besuchs- und Begleitdienst zu unterstützen und sich ebenfalls ausbilden lassen möchte, kann sich auf eine Warteliste setzen lassen“, so Lütke-Föller weiter.
Interessierte Teams können sich telefonisch unter 02581/7677 melden oder per E-Mail an info.warendorf@malteser.org. Weitere Informationen gibt es unter www.malteser-warendorf.de.
Fotos: Malteser