Seit Montag werfen Mitarbeiter der Gemeinde Beelen und der AWG einen Blick in die Biotonnen in Beelen – auf der Suche nach so genannten Störstoffen, die dort nicht hineingehören. Die Aktion des Kompostwerks Warendorf in Zusammenarbeit mit der AWG, Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf mbH, und der Gemeinde Beelen soll am Ende eine bessere Kompostqualität hervorbringen. Beelen gilt als Pilotprojekt für den Kreis Warendorf.
„Wir hoffen, die Bürger mit der Aktion auf das Problem der Störstoffe in den Biotonnen aufmerksam machen zu können“, erklärt Karin Hofene von der Gemeinde Beelen, „mit den grünen Anhängern belohnen wir diejenigen, die alles richtig machen.“ Beim ersten Rundgang in diesem Jahr schaute das Team in186 Biotonnen. 16 davon bekamen einen roten Anhänger. Der häufigste Grund für eine rote Karte an der Tonne sind Plastiktüten. Georg Hellenkamp, Betriebsleiter im Kompostwerk Warendorf: „Plastiktüten, verpackte, überlagerte Lebensmittel oder verpackter Bioabfall sind ein großes Problem bei uns im Kompostwerk.“ Denn: Der wertvolle Bioabfall komme so erst gar nicht in die Kompostierung, sondern werde mit anderen Störstoffen wie Wegwerfwindeln, alten Schuhen und ähnlichem abgesiebt. Einmal in den Kompostierungskreislauf gelangt, sind diese Stoffe so gut wie gar nicht mehr auszusortieren und beeinträchtigen die erzeugten Kompostqualitäten.
34 Biotonnen zeichneten die Mitarbeiter mit einem gelben Anhänger aus. Meistens, weil sich in diesen Tonnen zwar Biomüll befand, dieser aber in Plastiktüten in die Tonnen wanderte. Ein besonderes Problem dabei sind so genannte „kompostierbare“ Tüten, die im Kreis Warendorf nicht genutzt werden dürfen. Hellenkamp: „Im Kompostwerk in Ennigerloh verrotten diese Tüten nicht.“ Sein Tipp: Bioabfälle in herkömmlichen Tüten sammeln, Inhalt in die Biotonne entleeren, Tüte zum Restmüll. Oder einfach in Zeitungspapier einschlagen. 136 Tonnen bekamen einen grünen Anhänger: Sie waren richtig befüllt mit Grünschnitt, Rasenschnitt oder Küchenabfällen.
Die Biotonnen-Aktion lief im Kreis Gütersloh unter Federführung der GEG, Gesellschaft zur Entsorgung von Abfällen Kreis Gütersloh mbH, in den vergangenen Jahren bereits zweimal in Borgholzhausen, sowie in Halle, Steinhagen, Werther, Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg, Harsewinkel und Schloß Holte-Stukenbrock.
Sie schauten heute in die Beelener Biotonnen und verteilten Anhänger: Rebecca Deppe (Unternehmenskommunikation AWG), Karin Hofene und Dietmar Knorr (Gemeinde Beelen), sowie Georg Hellekamp (Betriebsleiter Kompostwerk WAF).
So sehen die Anhänger aus, die die Tonnen in Beelen in den kommenden Wochen kennzeichnen. Grün: okay. Gelb: könnte besser sein. Rot: falsch befüllt, Tonne bleibt stehen.
Eigentlich fast okay, aber der Blumentopf ist kein Biomüll. Deshalb: gelb.
Die so genannten kompostierbaren „Bio-Beutel“ sind im Kreis Warendorf nicht erlaubt – sie verrotten im Kompostwerk nicht. Darum: gelb.
Hier ist fast gar nichts „bio“. Die Tonne bekommt einen roten Anhänger und wird nicht geleert.