CADINEN. Des Kaisers Kunst und Kitsch. Westpreußisches Landesmuseum ruft auf zur Ausstellungsbeteiligung

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Wie man sich einrichtet, welche Gegenstände und Besitztümer „Eindruck schinden“ und einen guten Stil des Eigentümers oder der Eigentümerin bekunden, darüber gehen die Meinungen bis heute auseinander. Guter Geschmack ist ebenso relativ wie individuell. Was des Einen oder der Anderen Himmelreich, das mag so gar nicht mit den Vorlieben des/der Anderen korrespondieren.

In der Ausstellung „Cadinen. Des Kaisers Kunst und Kitsch“, die am 10. März 2022 im Westpreußischen Landesmuseum eröffnet wird, dreht sich alles um den künstlerischen Geschmack des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. (1859-1941) und dessen Einfluss auf die von ihm gegründete Keramik-Manufaktur Cadinen und deren Produkte.

Das dort ab 1905 produzierte keramische Kunsthandwerk wurde vom Kaiser persönlich bei namhaften Künstlern und Künstlerinnen seiner Zeit in Auftrag gegeben. Die qualitativ hochwertigen Stücke zeugen vom gutbürgerlichen bis konservativen Geschmack Wilhelms II. Angesichts der um 1900 aufkommenden Moderne und schlichten Eleganz funktionaler Haushaltsgegenstände wurden die Cadiner Produkte jedoch schon damals von manchen als antiquiert empfunden.

Kunst oder Kitsch? Diese Frage lässt sich nicht einfach beantworten. Das Westpreußische Landesmuseum möchte daher alle Bürger und Bürgerinnen der Stadt und des Landeskreises zur Beteiligung aufrufen.

Welche (keramischen) kunsthandwerklichen Gegenstände haben Sie selbst zu Hause? Welche „Schwiegermutter-Geschenke“ oder fragwürdigen „Hinstellerchen“ mit hohem Erinnerungswert sind wann und wie in Ihren Besitz gelangt? Welche dieser Geschenke treffen oder entsprechen so gar nicht Ihrem Geschmack, nehmen aber trotzdem einen besonderen Platz in der Familiengeschichte ein, weil sie vielleicht an eine liebe Person erinnern?

Senden Sie uns ein Foto dieses Gegenstandes und erzählen Sie uns dessen Geschichte in einem Brief! Fotos und Geschichten Ihrer Einreichungen werden wir im Rahmen der Ausstellung präsentieren und öffentlich zugänglich machen.

Die Diskussion der Frage von Kunst oder Kitsch öffnet den Blick für die Bedeutung von Objekten, für die nicht nur der monetäre, sondern auch der emotionale Wert ausschlaggebend ist.

Als Dankeschön erhalten alle Einreichenden freien Eintritt in die Sonderausstellung für sich und fünf Begleitpersonen.

Einreichungen bitte als postalische Zusendungen bis zum 6. März 2022 an:

Westpreußisches Landesmuseum
Klosterstraße 21
48231 Warendorf

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an: ruten@westpreussisches-landesmuseum.de, 02581 92777-0 oder -13

Wir freuen uns auf Ihre Einreichungen!

Abbildung: Liegendes Reh, 1930er Jahre Entwurf: Arthur Steiner (Gumbinnen 1885 – 1960 Lychen) Ton, gebrannt, mehrfarbig bemalt

© Westpreußisches Landesmuseum