Corona bei Tönnies: 53 Neuinfektionen im Kreis Warendorf / Alle Mitarbeiter unter Quarantäne

Foto: Kreis Warendorf

Der Krisenstab des Kreises Warendorf reagiert auf die jüngste Zuspitzung der Corona-Situation im Nachbarkreis Gütersloh. Dort lagen am Mittwoch (17. Juni) positive Testergebnisse für 400 Mitarbeiter der Firma Tönnies vor. Beim Gesundheitsamt des Kreises Warendorf lagen am Mittwoch Meldungen über insgesamt 53 Neuinfektionen vor, die alle mit Tönnies zusammenhängen. Das Unternehmen aus Rheda-Wiedenbrück will seinen Betrieb zurückfahren.

„Wir werden auf Empfehlung des Gesundheitsministeriums NRW alle Tönnies-Mitarbeiter, die bei uns im Kreis Warendorf wohnen, unter Quarantäne stellen. Das gilt solange, bis negative Testergebnisse vorliegen. Zudem sprechen wir für alle Personen, die mit Tönnies-Mitarbeitern zusammenleben, die dringende Empfehlung aus, sich ebenfalls in Quarantäne zu begeben“, sagte Landrat Dr. Olaf Gericke. „Es geht jetzt darum, Infektionsketten zu unterbrechen und eine Ausbreitung des Virus einzudämmen.“ Weitere Maßnahmen wie z.B. Schließungen von Schulen oder Kitas seien zum jetzigen Zeitpunkt nicht erforderlich. „Doch wir haben das Infektionsgeschehen genau im Blick und stehen dafür im engen Austausch mit dem Nachbarkreis Gütersloh und dem Unternehmen“, so der Landrat.

Zudem hat der Krisenstab des Kreises Warendorf beschlossen, dass das Gesundheitsamt alle im Kreis lebenden Tönnies-Mitarbeiter testen wird, sofern sie nicht in der aktuellen Testreihe des Kreises Gütersloh im Betrieb abgestrichen wurden oder dort noch getestet werden. Die Teilnahme an den Testungen ist für die Mitarbeiter verpflichtend. „Dafür werden wir andere nicht-anlassbezogene Testreihen vorübergehend zurückstellen müssen“, berichtet Gesundheitsdezernentin Brigitte Klausmeier. Unterstützung erhält das Gesundheitsamt dabei vom DRK und vom MHD.

„Nach derzeitigen Erkenntnissen leben mindestens 600 der mehr als 6000 Mitarbeiter der Firma Tönnies im Kreis Warendorf – insbesondere in Beckum, Beelen, Ennigerloh, Oelde und Wadersloh, aber teilweise auch in anderen Orten“, erläutert Landrat Dr. Gericke. Der Krisenstab des Kreises Warendorf stellt sich auf weiter steigende Zahlen ein, weil noch nicht alle Ergebnisse vorliegen und noch weitere Mitarbeiter getestet werden. Bereits in den vergangenen Tagen gab es im Kreis Warendorf wieder deutlich mehr Neuinfektionen. Die allermeisten davon hatten direkt oder indirekt mit dem Unternehmen Tönnies zu tun.

Foto: Kreis Warendorf

Mit den Auswirkungen des Corona-Ausbruchs bei der Firma Tönnies (Rheda-Wiedenbrück) für den Kreis Warendorf befasste sich am Mittwochnachmittag (17. Juni) der Krisenstab des Kreises Warendorf.