Danzig/Gdansk – Menschen, Geschichte und Literatur

Der Deutsch-Leistungskurs des Gymnasium Laurentianum besuchte die alte Hansestadt an der Ostsee
 
Ziel einer 5-tägigen Studienfahrt des Leistungskurses Deutsch des Gymnasium Laurentianum mit den beiden begleitenden Lehrern Sylvie David-Wachter und Frank Reifert war die alte Hafenstadt Danzig. Wenn es eine Stadt gibt, die Symbol ist für Streit zwischen Polen und Deutschen, zugleich aber auch Symbol für ein friedliches und beiden Seiten Vorteil bringendes Zusammenleben, so ist es Danzig, polnisch Gdansk.
So erfuhren die Schülerinnen und Schüler schon auf der einführenden Stadtführung die wechselvolle Geschichte der Stadt, die mal preußisch, mal polnisch oder als Freistaat ständig ein Spielball der Politik war.
Beeindruckend präsentiert sich die junge Ostseemetropole heute. Die liebevoll restaurierten prächtigen Handelshäuser des Langen Marktes und der Frauengasse zeugen vom Reichtum, den der Handel seit der Mitgliedschaft zur Hanse im Jahr 1361 über die Jahrhunderte seinen Einwohnern brachte. Dem Besuch der Brigittenkirche folgte die Turmbesteigung der Marienkirche und bescherte den Jugendlichen einen traumhaften Blick über die Dächer der Stadt mit seinen markanten Kirchtürmen.
Einen ausführlichen Einblick in die jüngere Geschichte Polen vermittelte das Solidarność- Museum und das den Opfern der Arbeiterproteste von 1970 gewidmeten Denkmals vor dem Haupttor der Danziger Werft, bevor es am ersten Abend in ein typisch polnisches Restaurant ging.
Am nächsten Tag stand eine Hafenrundfahrt mit dem Besuch der Westerplatte, dem Ort, an dem der II. Weltkrieg begann, auf dem Programm. In dem kleinen Museum „Am Wachturm“ waren die jungen Besucher sichtlich betroffen über die Ereignisse des Jahres 1939. Auf einem Spazier-gang zum Denkmal „Den Verteidigern Danzigs“ wurde noch lebhaft über dieses historische Ereignis diskutiert.
Ganz im Zeichen des Literaturnobelpreisträgers Günter Grass stand der nächste Morgen, als die Gruppe mit einem Bus nach Langfuhr/Wrzeszcz aufbrach, um sich sein Elternhaus, die Geburtskirche, seine Schule und die Originalschauplätze der „Blechtrommel“ anzusehen. Grass, der kein Wort polnisch sprach, stand zeitlebens für die friedliche Koexistenz und Aussöhnung von Polen und Deutschen. „Schade, dass dieser bedeutende Autor nicht verpflichtend für das Zentralabitur gelesen wird“, stellte eine Schülerin fest.
Ein kleiner Bummel an der Promenade des traditionsreichen Seebads Sopot/Zoppot bildete einen interessanten Stopp am folgenden Tag auf dem Weg zum Fischerdorf Hel(a), auf der gleichnamigen Halbinsel, die die Danziger Bucht von der Ostsee trennt. Das kaschubische Land zeigte sich bei strahlendem Sonnenschein von seiner schönsten Seite.
Mit vielen unvergessenen Eindrücken brach die Reisegruppe am letzten Tag morgens auf, um mit dem Flugzeug wieder die Heimreise anzutreten.
(Foto: Gymnasium Laurentianum)