„Wenn wir nicht wären, gäbe es keine Arbeit für die Männer vom Lager“, fasst Sabine Wohlgemuth, ehrenamtliche Helferin bei der Aktion Kleiner Prinz, das Wirken der Sortierer launig zusammen. Und so ist es wirklich. Was an Spenden in die Halle am Hartsteinwerk kommt an den bekannten Annahmetagen (Dienstag zwischen 10 und 12 und Donnerstag zwischen 15 und 17 Uhr), muss durch ihre Hände gehen, bevor die Lageristen ihrerseits Hand anlegen können. SpenderInnen und Spenden werden zunächst vom Annahmeteam in Empfang genommen. Die Spenden werden nach Sachgebieten den einzelnen Sortier- und Packtischen zugeordnet, Ausnahme: Kleinmöbel. Die werden gleich auf großen Corletten, getrennt nach Eignung für Trödelmarkt oder Transport, gestapelt. „Hausrat kommt zu den Hausratsortierern, Kleidung zu den Kleidungssortierern, Spielzeug zur Spielzeugsortierung“, erklärt Margret Bröggelhoff, ebenfalls Ehrenamtliche bei der Kinderhilfsorganisation. „Das läuft wie am Schnürchen. Muss es auch, denn sonst kämen wir irgendwann nicht mehr durch.“ Liegen die Spenden erst einmal auf den langen Tischen, entscheiden die SortiererInnen, ob die Waren für den Trödelmarkt im Oktober vorgemerkt werden. Dann werden sie in speziell beschriftete Kisten gepackt und von den Männern vom Lager an besonderer Stelle in den großen Regalen in der Lagerhalle so aufbewahrt, dass sie im Oktober schnell gefunden werden. Oder es wird entschieden, dass sie besonders gut für den Transport nach Rumänien oder Bosnien geeignet sind. „Sehr hochwertige Kleidung behalten wir oft selbst, damit wir für den Trödelmarkt ein gutes Angebot haben“, so Margret Bröggelhoff. „Denn was wir da einnehmen, kommt ja wieder unseren Projekten zugute. Minderwertige Kleidung bekommen wir fast gar nicht herein, und wenn einmal ein solches Teil dabei ist, wird es sofort aussortiert. Wir waschen und trocknen auch, was auf dem Weg zu uns vielleicht ein Stäubchen abbekommen hat. Was nach Rumänien oder Bosnien geht, ist immer in Ordnung.“ Das wissen die dortigen Betreiber der Sozialkaufhäuser, Caritas und Bread of Life, sehr zu schätzen, wie Klaus Chmiel, stellvertretender Vorsitzender der Aktion Kleiner Prinz und gerade von einer Reise zu den Partnerorganisationen in Bosnien zurückgekehrt, berichtet. „Die Spenden aus Warendorf haben einen besonders guten Ruf. Sie sind immer in tadellosem Zustand und werden entsprechend gerne gekauft. Das ist für unsere Partner wichtig, denn die finanzieren mit dem Verkauf der Spenden ihre Projekte für notleidende Kinder.“
Die emsige Tätigkeit der Sortierer – zumeist Frauen, aber auch ein Mann ist regelmäßig dabei – hindert sie nicht daran, bei ihrer Arbeit Spaß zu haben. „Wir lachen viel, können zwischendurch auch mal ein Schwätzchen halten und genießen die Kaffeepausen, zu denen fast immer jemand Kuchen gebacken hat“, freut sich Sabine Wohlgemuth. „Und außerdem helfen wir dabei, Kindern eine bessere Zukunft zu geben. Das motiviert uns genauso wie die SpenderInnen. Und über Mangel an Spenden können wir uns dank der Hilfsbereitschaft der Menschen aus und um Warendorf zum Glück nicht beklagen!“