Der Stiftungsrat der Kulturstiftung Westpreußen hat auf seiner Sitzung vom 26. Februar beschlossen, dass die derzeit vakante Direktionsstelle des Westpreußischen Landesmuseums (WLM) für eine begrenzte Zeit mit einer kommissarischen Leitung besetzt werden soll. Mit dieser Aufgabe wurde der Vorsitzende des Stiftungsrates, Herr Martin Koschny M.A., bis Ende 2025 betraut. Unterstützt werden soll er von einer Arbeitsgruppe, die aus sechs Personen mit unterschiedlichen fachlichen Qualifikationen besteht.
Der Grund für diese Entscheidung liegt darin, dass das im Sommer 2023 initiierte Besetzungsverfahren aufgrund aus der Vergangenheit herrührender verschiedener struktureller Probleme im Dezember 2023 ergebnislos beendet wurde. Die kommissarische Leitung soll nun einen ergebnisoffenen Prozess der Neuorientierung einleiten.
Bei seiner Entscheidung kam der Stiftungsrat zu der Überzeugung, dass Herr Koschny die erforderlichen Voraussetzungen für diese kommissarische Leitungsaufgabe mitbringt: als Osteuropahistoriker beschäftigt er sich seit Jahren mit dem Thema „Westpreußen“, ist mit den spezifischen Aufgaben der Museumsleitung vertraut und spricht fließend Polnisch. Der Stiftungsrat wird diesen Prozess der Neuausrichtung eng begleiten und abhängig vom Erfolg des Prozesses über die weitere Zukunft des WLM beraten und beschließen.
Das 1975 gegründete und seit 2013 in Warendorf beheimatete Westpreußische Landesmuseum (WLM) ist die zentrale Einrichtung in Deutschland, die sich auf der Grundlage des § 96 des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG) der Sammlung, Bewahrung, Erforschung, Dokumentation, Präsentation und Vermittlung der Kultur und Geschichte der historischen Provinz Westpreußen widmet. Es wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Stadt Warendorf gefördert.