Seitdem sich das Internet etabliert hat, sind die Augen vieler Schützenbrüder und -schwestern in den Tagen vorm Schützenfest regelmäßig auf die Anbieterseiten der Wetterdaten gerichtet. In den Tagen vor dem Wochenende des 17. und 18. Juni sind es die Mitglieder und Freunde der Schützenbruderschaft St. Hubertus Gröblingen-Velsen. Die Wetterkarten versprechen Gutes, vielleicht sogar zu gutes. Denn mit 28 bis 29 Grad und konsequenter Sonnenbestrahlung wird es heiß. Und da die Schützenvereine und -bruderschaften, wie jedermann drumherum, von den Folgen ständiger Preiserhöhungen betroffen sind, ist es nicht gut, wenn es zu heiß ist. Denn dann wird zu wenig von der goldgelben Hefebrause mit weißer Krone verlangt und durch Wasser ersetzt – was sich in der Kalkulation der Festwirte niederschlägt.
Freuen wir uns also auf ein heißes aber nicht zu heißes Schützenfest in der Bauerschaft, die Warendorf, Sassenberg und Füchtorf verbindet und stetes Ziel von Festfreunden aus diesen Orten ist.
Einen ersten Vorgeschmack auf die Feier gibt es am Freitagabend beim Aufsetzen des Vogels und der Kommandeursbesprechung. Bereits der Samstag ist in Gröblingen ein wichtiger Tag des Schützenfestes, denn heute fällt die wichtigste Entscheidung: Der Vogel wird abgeschossen. Während rundherum noch die geschäftige Aktivität des sechsten Werktages herrscht, haben somit Königspaar und Hofstaat genügend Zeit, den Nachmittag und Abend für die Auswahl passender Garderobe zu nutzen, gegebenenfalls noch etwas zu kaufen und schnell noch die Haare aufhübschen und Form bringen zu lassen.
Wie gewohnt beginnt auch dieser Samstag, der 17. Juni, um 10:00 Uhr mit der Heiligen Messe in der Gröblinger Kapelle. Im Anschluss erfolgt das Antreten der Schützen um 11:00 Uhr vor der Hubertushalle für die Ehrungen für langjährige Vereinsmitgliedschaft sowie die Gefallenenehrung. Für den anschließenden Marsch zum Festplatz ist es in Gröblingen nur ein kurzer Weg – deshalb nimmt man für die Märsche in der Regel einen Umweg.
2023 besteht das Corps der ehemaligen Könige seit 50 Jahren, was mit einem gemeinsamen Mittagessen dieser Gruppe gefeiert werden soll. Um 14:30 Uhr beginnen Vogel- und Preisschießen, das Stern- und Hampelmannschießen sowie das Kinderschützenfest mit der Belustigung des Nachwuchs. Auch die Lose der Tombola werden am Samstag verkauft. Die Kinderkrönung wird im Nachmittag gegen 16:30 Uhr stattfinden und den Abend beschließt die Party mit DJ Marko im Festzelt. In Gröblingen kann das eine lange Nacht bedeuten, denn der Vogel ist bereits gefallen und dadurch kann am Sonntagmorgen ausgeschlafen werden.
Um 11:00 Uhr geht das Fest dann weiter. Die Schützen holen nach dem Antreten zunächst das noch amtierende Königspaar und dessen Gefolge ab. Es folgen das Festhochamt im Zelt und der Frühschoppen. Bei den Ehrungen steht in diesem Jahr neben den Mitgliedern, die 25-, 40- und 50 Jahre der Bruderschaft angehören, auch die Zahl 60 im Programm. Um 14:00 Uhr beginnen diverse Schießwettbewerbe und die Kinderbelustigung, sowie, ganz klassisch zum Sonntag passend, der Verkauf von Kaffee und Kuchen.
Spätestens um 19:30 Uhr finden sich alle Schützen und viele Besucher wieder am Festgelände ein, da die feierliche Krönungszeremonie auf dem Programm steht. Brudermeister Franz Josef Abeck, der sich im vergangenen Jahr zum König schoss, muss an diesem Abend die Königskette weiterreichen. Auch die Gewinner der Tombola werden bekannt gegeben. Traditionell endet der Abend mit einem großen öffentlichen Festball, in dessen Rahmen auch die Ehrengarde, die Damengarde, sowie ehemalige Könige aufmarschieren.
Fotos: Rieder