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Die Leistungskurse Deutsch und Englisch waren in Bayerns liebenswerter Hauptstadt

Sie sind nicht gekentert. Sie sind nicht einmal in die Nähe der Gefahr geraten, zu kentern. Die Fahrt des Deutsch-Leistungskurses des Mariengymnasiums Warendorf war in dieser Beziehung unspektakulär. Von diesem Standpunkt aus gesehen fiel höchstens ein Besuch im Nichtschwimmerbereich des denkmalgeschützten Strandbads Feldafing am Starnberger See ins Gewicht. Hier konnte, wer wollte, sich abkühlen. Doch eine Wildwasserfahrt hatte keinen Platz im Programm des Deutsch-Leistungskurses, der zusammen mit dem Englisch-Leistungskurs nach München gefahren war. Das erlebten die Leistungskurse Biologie und Erdkunde im Tiroler Alpengebiet. Wenn die Schülerinnen und Schüler ihre Fahrt trotzdem als „mega“, „gut“ oder „cool“ beurteilten – je nachdem, wer befragt wurde – muss es an anderen Dingen gelegen haben. Vielleicht an Luigi, dem waschechten Münchener, der die Gruppe mit dialektalem Einschlag durch die Stadt führte. Oder an Dorothea, die nicht nur die Deckengemälde des Nymphenburger Schlosses, sondern auch den geschichtlichen Plan der architektonischen Anlage anekdotenreich zu erläutern verstand. Oder an dem Besuch im wiedereröffneten Deutschen Museum an der Isar, das zu neuer Größe erwacht ist und einen ungeheuren Bestand an Ausstellungsobjekten präsentiert. Oder an den Filmsets in der Bavaria Filmstadt. Oder an der Festivalatmosphäre während eines Konzerts im überfüllten Olympiapark.

„Die beiden Kurse haben sich unwahrscheinlich gut zurechtgefunden in München, obwohl das Gedränge wegen der in der gleichen Woche veranstalteten European Championships groß war, gerade auf dem Olympiagelände. Sie haben uns Lehrerinnen und Lehrer nie aus dem Blick verloren. Und vor allem die Jungen haben in ihrem gemeinsamen Zehnbettzimmer direkt unter dem Dach des Hostels die sommerliche Hitze mit Fassung ertragen!“, lobte Deutschlehrer Gerold Paul die Schülerinnen und Schüler. München als kulturell bedeutsames Zentrum im Süden Deutschlands von vielen Seiten kennen zu lernen, zählte zu den Zielen der Fahrt. Eine gewisse Offenheit gegenüber den Gesichtern der Großstadt war hilfreich. So konnte manche amüsante Begegnung zwischendurch entstehen. Dabei hat sich ein schöneres Gemeinschaftsgefühl in den Kursen herausgebildet, als es in den Monaten der Pandemie möglich und erlaubt war, Stefanie Bellingen, Klaudia Casper, Patrick Droste und Gerold Paul auf Seiten der Lehrer eingerechnet.

Von Gerold Paul

Stadtführer Luigi brachte die Marienschüler auch zur Bavaria oberhalb der Theresienwiese, dem größten Bronzehohlguss der Welt.

Foto: Mariengymnasium Warendorf