Doch noch gut gelaufen: Trotz Freibadwetter war die Beteiligung am diesjährigen Hoffnungslauf sehr gut

Als am Samstagmorgen, dem 10. Juni, die Zeiger der Uhr auf 10 vorrückten, sah es am Startplatz des 13. Hoffnungslaufs für die Aktion Kleiner Prinz (AKP) noch ungewohnt leer aus. „Beileibe nicht so viele Teilnehmer wie sonst“, signalisierte die Erinnerung, und schnell war das sehr warme Wetter als möglicher Grund ausgemacht.

Doch die Erinnerung war trügerisch. „Die Schulen kommen erst um Elf“, hieß es. Und richtig: Nach einem verhaltenen Start am Start bevölkerte sich das Areal zwischen den Emsbrücken zusehends und immer mehr Laufkarten wurden ausgefüllt.

Für den bekannten guten Zweck. Für jeden auf den eineinhalb, drei oder sechs Kilometer langen Strecken gelaufenen oder geschlenderten Kilometer, spendet die Sparkasse Münsterland-Ost einen Euro. Auch für diejenigen Kilometer, die im Kinderwagen, auf dem Einrad oder im Rollstuhl zurückgelegt werden. Sogar Kleinkinder im Tragesack der Eltern werden mitgezählt. Im Vorjahr waren so über vierzehntausend Euro zusammen. Eine Summe, die in diesem Jahr angesichts des Wetters niemand erwarten durfte, denn zahlreiche Passanten steuerten auf direktem Wege aufs Freibad zu.

Sylvia Oertker, die Vorsitzende der AKP, zeigte sich trotzdem rundum zufrieden. „Ich wundere mich, wie viele Gruppen doch noch gekommen sind“, sagte sie noch vor der Halbzeit der von 10 bis 16 Uhr dauernden Veranstaltung. „Wir sind allen Menschen dankbar, die uns unterstützen“.

Das war ein buntes Spektrum, quer durch die Gesellschaft der Region. Den Anfang machten bereits kurz vor 10 zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner des Malteser Marienheims in Warendorf, die mit ihren Betreuenden je Kilometer gleich zwei Euro in die Ergebniskasse spülten. Ähnliches galt für die Lebenshilfe im Kreis Warendorf, weil auch hier jede Person gerechnet wurde. Es kamen Gruppen der Sportvereine, es kamen Gruppen vom Technischen Hilfswerk und der Polizei. Die Bodelschwinghschule war einmal mehr dabei, ebenso das Mariengymnasium und vermutlich machten auch noch weitere Schulen mit, man verlor schnell den Überblick.

Zahlreiche Teilnehmende kamen von außerhalb, darunter eine 14-köpfige Wandergruppe aus Münster die jeder 18 Kilometer absolvierten, der Lauftreff aus Telgte oder Jette, Christina und Christopher aus Sassenberg. Die drei liefen einen Halbmarathon und sahen nach etwas mehr als der Hälfte dieser Hälfte schon reichlich verschwitzt aus. Für die ersten 13 Kilometer hatten sie 1:20 gebraucht und Christoph war nicht sicher, ob er die anderen acht Kilometer noch schafft. Eine blöde Blase war schuld.„Nicht die Kondition“, betonte er, während die Drei tapfer in die Kamera lächelten. „Ein Foto in der Zeitung kostet uns 15 Euro in die Kegelclubkasse“, erklärte Jette. Sie beschlossen spontan, dass der Club eine Ausnahme macht und sie das Geld stattdessen der Aktion Kleiner Prinz spenden.

Nicht der einzige Betrag, der über die erlaufene Summe hinausgeht. Die AKP erhielt Geldspenden und verkaufte zusätzlich für schmales Spendengeld noch leckere Waffeln, Kuchen, Kaffee, Würstchen und Süppchen. Das Wasser gab es natürlich umsonst, denn die Sonne wärmte immer mehr. Deshalb war auf der Strecke noch eine weitere Wasserstation aufgebaut. Insgesamt waren es rund 40 Helfende, die für einen reibungslosen Ablauf des diesjährigen Hoffnungslaufs sorgten. Als zusätzlicher Moderator war die bekannte Stimme von Klaus Hölscher von Radio WAF ans Mikrofon gebeten worden. Für den Fall der Fälle standen freundliche Mitglieder vom Deutschen Roten Kreuz bereit. Wie in den Vorjahren auch war ebenfalls ein Team von Amnesty International vor Ort, dass über verschiedenste Verstöße gegen die Menschenrechte weltweit aufmerksam machte.

Der Gesamterlös den die insgesamt 1292 Teilnehmenden erliefen betrug am Ende 13.590 Euro. Sie werden von der AKP konkret für Zwecke im Kreis Warendorf eingesetzt und fließen an das Frauenhaus, die Caritas sowie die Aktion „Bunter Kreis“, die sich für zu früh geborene, kranke oder behinderte Kinder einsetzt.

Karneval macht Spaß – Helfen auch: Anja Lüffe-Baak, Judith Zimmermann, Elke Harnischmacher, Lena Petermann und Sarah Bange von den Altstadtfunken-Nase-Rot (von links)

Das Mariengymnasium Warendorf gehört zu den regelmäßig Teilnehmenden

Die Damengarde der Dreibrückenschützen nebst Verstärkung und Anhang

Die 15 Euro „Strafe“ für ein Zeitungsfoto spenden Christina Kattenbaum, Jette Fell und Christopher Brökers gerne – ausnahmsweise nicht an den Kegelclub, sondern an die Aktion Kleiner Prinz

Teilzunehmen ist für sie eine Selbstverständlichkeit – Bewohnerinnen, Bewohner und Betreuende der Lebenshilfe Warendorf

Eine willkommene Abwechslung und zugleich die Möglichkeit, etwas gutes zu tun: In jedem Jahr nehmen Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Malteser Marienheim am Hoffnungslauf teil

„Klar machen wir mit, wir machen immer mit!“ sagt die Bodelschwinghschule Warendorf

Fotos: Rieder