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Ein Erfolg für das Miteinander: Das Haus Thiatildis blickt auf sein einjähriges Bestehen zurück

Von einem Erfolg sprach Dr. Ansgar Seidel, Vorstandssprecher des Caritasverband im Kreisdekanat Warendorf e.V., bei der Einsegnung des Haus Thiatildis an der Westernfelder Straße in Freckenhorst Mitte September. Er verteilte damit keineswegs Vorschusslorbeeren, denn der Einzug hatte bereits im September 2024 stattgefunden. Zunächst mit einer Gruppe von 15 Personen, die vom Hof Lohmann hierher gezogen war. Danach folgten weitere neun Personen, so dass mittlerweile die avisierte Bewohnerzahl von 24 erreicht ist.

Nun sei die Zeit gekommen, das Erreichte zu feiern und das Haus einsegnen zu lassen, erläuterte Seidel. Zwar sei man bei einer Einsegnung „nicht sicher, ob es hilft, aber wir sind sicher, dass es nicht schaden kann“, scherzte er in Richtung von Pfarrer Manfred Krampe, der mit der kurzen Feier um den Segen Gottes für das Haus, die dortigen Mitarbeiter und vor allem auch dessen Bewohner bat.

Die seien die Hauptpersonen, hatte der Vorstandsprecher zu Beginn seiner Erläuterungen unterstrichen. Der Erfolg habe viele Väter und Mütter und dabei zuvorderst die Bewohner, denn „Ohne sie brächten wir dieses Haus nicht“. Weiterhin dankte Seidel den Nachbarn, die das Projekt mit Offenheit begleiteten. Darunter auch Kreisdirektor Dr. Stefan Funke in zugleich zweifacher Funktion: Zum einen als Nachbar und zudem als wichtiger Entscheider in der voraufgegangenen Entwicklung. Weiterer Dank galt allen, die an der Planung und am Projekt gearbeitet haben. Besonders jenen, die darin arbeiten. Sie seien es, betonte er, die aus einem Haus ein Heim machten. Sein Dank galt ebenfalls den Eltern, die diesem Heim ihr Vertrauen schenken und ihm die Obhut ihrer Kinder anvertrauen.

24 Menschen die aufgrund einer Behinderung im Alltag Unterstützung und Hilfe brauchen, wohnen nun im Haus Thiatildis, das zudem 16 weitere Plätze zur Gestaltung einer Tagesstruktur bereit stellt. Auf 2627 Quadratmetern von der Kirchengemeinde auf 99 Jahre angepachteter Fläche, in einem dreigeschossigen Wohngebäude, in dem sich zudem ein besonderes Pflegebad sowie ein großer Mehrzweckraum befinden, wie Michael Füssel vom Vorstand ausführte. Die Idee sei seit dem 22. Mai 2019 gereift, schilderte er und lobte neben der gelungenen Entwicklung des Projekts eine Vielzahl daran beteiligter Personen und Firmen. „Liebe Handwerker, ohne Euch stünde hier gar nichts“, versicherte er.

Den Erfolg tragen zudem zahlreiche weitere Beteiligte, darunter der Generalunternehmer, mit dem ein Festpreis vereinbart werden konnte. Das gesamte Investitionsvolumen betrug 5,5 Millionen Euro. Genau 598.250 Euro davon als echter Zuschuss von der KfW-Bank, den man in tatsächlich letzter Sekunde möglich machte. Freitags abends habe man den Antrag digital abgeschickt, am darauffolgenden Montagmorgen wäre es zu spät gewesen, denn das Programm wurde ohne Vorankündigung gestrichen, so Füssel. Ein gestundetes Darlehen der NRW-Bank, Zuschüsse der Aktion Mensch und der Stiftung Wohlfahrtspflege sowie 450.000 Euro Eigenkapital ermöglichen nicht nur das Wohnen im Haus Thiatildis. Das Projekt schaffte zudem Voll- und Teilzeitarbeitsplätze für insgesamt 44 Personen. In der Mitte des Kreises Warendorf und inmitten der Stiftsstadt Freckenhorst, die, wie Bürgermeister Peter Horstmann in seinem Grußwort mit berechtigtem Stolz anführte, bei den Themen Teilhabe und Inklusion ganz weit vorne an steht.

Obwohl hochmodern fügt sich das Haus Thiatildis harmonisch in das Herz Freckenhorst ein.

Kleine Feier für einen großen Erfolg

Mit Hilfe von Alexander Buckebrede (li.) und Marc Peschers (re.) segnete Pfarrer Manfred Krampe Haus und Räume, wie hier den großen Mehrzweckraum für die Tagesstruktur

Fotos: Rieder