Es war eine echte Herausforderung: In nur fünf Monaten und zwei Wochen sollten zwölf junge Männer auf den Beruf des Landschaftsgärtners vorbereitet werden. Mit diesem Vorsatz ging die Maßnahme „Welcome to WiN – Work in Nature“ an der DEULA Westfalen-Lippe zum dritten Mal in Folge an den Start. Die ersten beiden Maßnahmen waren deutlich länger. Dieses Mal jedoch ging man von einem höheren Sprachniveau aus, auch von einem größeren Maß an Integration. Entsprechend hoch war der Leistungsdruck – für Schüler und Lehrer gleichermaßen.
„Wir sind stolz auf Sie. Sie haben Durchhaltewillen gezeigt, haben fleißig gelernt und jetzt alle eine berufliche Perspektive.“ DEULA-Geschäftsführer Björn Plaas ließ es sich nicht nehmen, den Absolventen der dritten „Welcome to WiN – Work in Nature“-Maßnahme persönlich zu gratulieren und Glück zu wünschen. Aber auch den Dozenten sprach er seine Anerkennung und seinen Dank aus: „Diesmal waren die Parameter anders und die angenommenen Grundvoraussetzungen beim Sprachniveau wurden oft von der Wirklichkeit eingeholt. Da mussten Sie sich richtig was einfallen lassen. Vielen Dank für Ihren starken Einsatz!“ In nicht mal vier Monaten mussten die zwölf Männer das Rüstzeug erwerben, um dann in einem einmonatigen Praktikum in einem Gartenbaubetrieb bestehen zu können: die Berufssprache, Fachpraxis für einen Beruf im Garten- und Landschaftsbau, Umgang mit Maschinen und Geräten, Orientierung auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und vieles mehr. Das ist für unbelastete Berufsanfänger schon anstrengend, für die Geflüchteten aus Afghanistan, Nigeria, dem Irak, Eritrea und Syrien jedoch noch viel schwerer. Dafür, dass alle bei der Stange bleiben und durchhalten sorgte auch diesmal DEULA-Integrationscoach Pia von Steegen. Sie koordiniert die Ausbildung in der DEULA, die Kontakte zu den Ausbildungsbetrieben und zu den Projektpartnern Jobcenter Kreis Warendorf und Arbeitsagentur. „Für geflüchtete Menschen ist dieses tolle Angebot der DEULA ein Glücksfall“, betont Martin Hanewinkel vom Jobcenter. „Wir wissen, wie schwer und mühselig der Weg in Richtung Ausbildungs- und Arbeitsmarkt für Flüchtlinge sein kann, umso mehr sind wir an erfolgversprechenden und zielgerichteten Angeboten für Flüchtlinge durch Bildungsträger interessiert“, ergänzt der Sachgebietsleiter im Jobcenter.
So manchem Teilnehmer muss man auch schon mal über bürokratische Hürden helfen, gerade bei Fragen des Aufenthaltsstatus. Pia von Steegen nimmt solche Dinge gelassen. „Um sowas müssen wir uns natürlich auch kümmern. Aber wir erfahren bei allen beteiligten Ämtern viel Unterstützung!“ So können jetzt drei junge Männer eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner beginnen. Zwei weitere Teilnehmer haben einen festen Arbeitsplatz im GaLaBau, einer ist sogar nach dem Praktikum vom Fleck weg engagiert worden. Andere arbeiten noch zur Probe in Betrieben, drei weitere haben gute Aussichten, demnächst vermittelt zu werden. Sie werden auf diesem Weg jetzt noch von der DEULA begleitet. „Wir bereiten sie auf Vorstellungsgespräche vor, vermitteln Kontakte zu Arbeitgebern und sorgen dafür, dass sie eine Arbeitsstelle bekommen“ Denn bei der DEULA-Maßnahme soll möglichst jeder so lange betreut werden, bis seine berufliche Zukunft gesichert ist. Dass die Zukunft des Projektes „Welcome to WiN – Work in Nature gesichert ist, daran arbeitet man bei der DEULA, erklärt Geschäftsführer Björn Plaas: „Das ist immer davon abhängig, ob sich genügend Menschen finden, die sich bei uns auf einen berufliche Perspektive vorbereiten wollen. Wir können niemanden zwingen. Aber die Türen unserer Projektpartner und die der DEULA Westfalen-Lippe sind weit geöffnet. Unsere positiven Erfahrungen der vergangenen drei Maßnahmen mit ihren überdurchschnittlichen hohen Vermittlungsquoten machen uns sehr zuversichtlich.“
Zeigen stolz ihre Abschluss-Zertifikate: Teilnehmer der DEULA-Maßnahme zur beruflichen Integration
(Foto: DEULA)