
Anfang Februar erlebten achtzehn Schüler und Schülerinnen des Mariengymnasiums eine aufregende Woche in Istanbul, die nicht nur von kulturellen Höhepunkten, sondern auch von vielfältigen Begegnungen geprägt war. Begleitet von den Lehrerinnen Frau D’Alò und Frau Dr. Casper, tauchten die Schüler und Schülerinnen in die faszinierende Welt der türkischen Kultur ein und arbeiteten gemeinsam mit ihren Korrespondenten am Thema „Frieden und Demokratie“. Der Austausch fand im Rahmen des Erasmusprogrammes statt, an dem das Mariengymnasium als Europaschule teilnimmt. Die türkische Schule, die Vali Muammer Güler Sosyal Bilimler Lisesi (ein sozialwissenschaftliches Gymnasium) im 600.00 Einwohner zählenden Stadtteil Beylikdüzü, war der Gastgeber für diesen Austausch, und die Verkehrssprache war Englisch, was den interkulturellen Dialog erleichterte.
Die Austauschwoche begann mit einer intensiven Auseinandersetzung mit den Sustainable Development Goals (SDGs), die 2015 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurden. Die Schüler und Schülerinnen diskutierten, inwieweit diese Ziele bereits erreicht wurden und wo noch Handlungsbedarf besteht. Diese Diskussionen regten nicht nur zum Nachdenken an, sondern förderten auch den interkulturellen Dialog zwischen den deutschen und türkischen Jugendlichen. Eine ursprünglich im Programm vorgesehene Mun-Debatte konnte aufgrund eines ungewöhnlich starken Schneefalls, der halb Istanbul lahmlegte, nur verkürzt stattfinden.
Die darauffolgenden Tage waren gefüllt mit spannenden Sightseeing-Touren durch die beeindruckende Stadt Istanbul. Der Dolmabahçe-Palast, einst das Verwaltungszentrum des Osmanischen Reiches, bot einen eindrucksvollen Einblick in die Geschichte und Pracht vergangener Zeiten. Eine Bootstour auf dem Bosporus ließ die Besucher die Stadt aus einer neuen Perspektive erleben, während sie die beeindruckende Skyline und die historischen Brücken bewunderten. Der Taksim-Platz, ein pulsierendes Herzstück Istanbuls, lud die Schülerinnen ein, durch die Straßen zu schlendern und die lebendige Atmosphäre der Stadt aufzusaugen.
Am Freitag stand der Besuch des Topkapi-Palastes auf dem Programm, wo die Jugendlichen die Schätze und die Geschichte des Osmanischen Reiches erkunden konnten. Die Basilika Zisterne, ein beeindruckendes Bauwerk aus der byzantinischen Zeit, bot einen faszinierenden Einblick in die Ingenieurskunst der Vergangenheit. Der Tag endete mit einem Besuch des großen Basars, wo die Teilnehmer die Möglichkeit hatten, die Vielfalt der türkischen Kultur durch Farben, Gerüche und Geschmäcker hautnah zu erleben.
Am Samstag verbrachte man Zeit mit den Gastfamilien. Diese persönlichen Erlebnisse ermöglichten es den Jugendlichen, tiefere Einblicke in das Alltagsleben ihrer türkischen Freunde zu gewinnen und unvergessliche Erinnerungen zu schaffen. Der Austausch wurde von dem türkischen Englischlehrer Özgan Akdugan organisiert, der dafür sorgte, dass alles reibungslos verlief.
Am Sonntag ging es schließlich zurück nach Hause, doch die Erfahrungen und Freundschaften, die während dieser Woche entstanden sind, werden alle Beteiligten noch lange begleiten. Der Austausch in Istanbul war nicht nur eine Reise zu historischen Stätten, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, über wichtige gesellschaftliche Themen nachzudenken und interkulturelle Brücken zu bauen. Ein Erlebnis, das die Horizonte der Schüler und Schülerinnen erweitert hat und sie inspiriert, sich weiterhin für Frieden und Demokratie einzusetzen. Alle freuen sich nun auf den Gegenbesuch der Türken, der Anfang Oktober stattfinden wird.
Von Benedikta D’Alò
Foto: MGW